Um kurz nach 19 Uhr begrüßte der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dieter Rombach die rund 2.450 anwesenden Mitglieder und übergab die Leitung der Versammlung an Dr. Michael Koll, den Vorsitzenden des Ehrenrats. Dieses Ansinnen wurde von den Mitgliedern bestätigt. Der vorliegende Antrag auf Ausschluss der Medien wurde zu Beginn der Versammlung von den Mitgliedern mehrheitlich abgelehnt, die Medienvertreter wurden zur Versammlung zugelassen. Einer Änderung der Tagesordnung, bei der die Berichte des Aufsichtsrats und des Vorstands vor die Annahme der Anträge durch die Versammlung gelegt wurden, wurde von den Mitgliedern mehrheitlich zugestimmt.
Den Bericht des Aufsichtsrates trug der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dieter Rombach vor. Dieser zeigte sich selbstkritisch, räumte Fehleinschätzungen der Verantwortlichen ein, machte aber deutlich, dass „die wirtschaftliche Basis des Vereins gesichert ist“ und der Aufstieg als Ziel für die neue Saison ausgegeben wird. „Wir haben die Voraussetzungen, um durchzustarten“, so der Aufsichtsratsvorsitzende. Er nahm Stellung zu einigen falschen Gerüchten rund um den Verein und betonte nachdrücklich, dass es zu keinem Zeitpunkt eine Abmahnung vom Aufsichtsrat gegen einen Vorstand des FCK gab und dies auch niemals vorgesehen war. Er machte deutlich, dass der Aufsichtsrat seiner verantwortungsvollen Aufgabe stets nachkommt und eine kritische Kontrolle des operativen Geschäftes in vollem Umfang und auf allen Ebenen gegeben ist. „Durch die finanziell solide Arbeit des Vorstands ist die Zukunft des Vereins nachhaltig gesichert“, resümierte der Aufsichtsratsvorsitzende, der die Mitglieder aufforderte, dem Vorstand trotz der jüngeren sportlichen Entwicklung weiterhin das Vertrauen zu schenken.
Vorstandsmitglied Fritz Grünewalt legte den Mitgliedern in seinem Vortrag die wesentlichen Geschäftsvorfälle der Saison 2011/12 dar. Er konnte aufzeigen, dass in der abgelaufenen Saison 3,7 Millionen Euro mehr in Spieler investiert wurden, als durch Transfers eingenommen werden konnte. Die Ausgaben für Spielerberater konnten in den vergangenen vier Jahren um 1,9 Millionen Euro im Vergleich zu den vier davorliegenden Jahren reduziert werden. Ebenso wurden die Kosten für den Personalaufwand in den vergangenen vier Jahren reduziert. Zum Nachwuchsleistungszentrum des FCK erklärte der Finanzvorstand, dass der Verein zum aktuellen Zeitpunkt nur rund fünf Prozent des Gesamtetats in den Nachwuchsbereich investieren kann. Zudem machte er deutlich, dass der Pfälzer Traditionsverein nur Mieter des Nachwuchsleistungszentrums auf dem Fröhnerhof ist, und Investitionen in diesen Bereich derzeit Investitionen in fremdes Kapital sind.
Der FCK konnte, so Fritz Grünewalt, die Stadt Kaiserslautern mit seinem Konzept zur Ablöse der Besserungsscheine überzeugen. Zum Thema Stadionmiete stellte er ein Konzept vor, welches unter anderem die Anerkennung und Anrechnung bereits getätigter Investitionen in das Stadion sowie in Energiesparmaßnahmen vorsieht. Fritz Grünewalt ging auf die Steuerzahlungen des Vereins ein und konstatierte, dass 6,9 Millionen Euro Steuerzahlungen in den vergangenen vier Jahren rund 700.000 Euro aus den vier Jahren zuvor entgegenstehen. Die Einnahmen des Vereins konnten in dieser Zeit von 103 Millionen Euro in den Jahren 2003 bis 2007 auf 148 Millionen Euro in den Jahren 2008 bis 2012 erhöht werden. Weiterhin hat der Verein einen „Rucksack aus Altlasten“, wobei vor allem die Stadionmiete und der Betrieb des Fritz-Walter-Stadions weiterhin negativ zu Buche schlagen. Die Lizenzerteilung durch die DFL sei das „Resultat seriöser Planung und Planungssicherheit“, bilanzierte der FCK-Vorstand.
Anschließend nahm der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz Stellung und erklärte den Mitgliedern zunächst das Zustandekommen der Verpflichtungen der abgelaufenen Saison und den genauen Ablauf eines Spielertransfers. Mit dem sportlichen Abschneiden zeigte er sich ebenso unzufrieden wie die Mitglieder. „Am schlimmsten hat uns das Auftreten der Mannschaft getroffen“, so Stefan Kuntz. Er räumte ein, dass die Scoutingabteilung des Vereins erweitert und die Spielersichtung ebenso wie die Integration der Profis innerhalb des Vereinsumfeldes verbessert werden muss. Großen Wert legte er zudem auf die Persönlichkeitsentwicklung und versprach, „künftig noch mehr auf den Charakter des Spielers achten, Druckresistenz höher zu bewerten als Talent und die Kommunikation und die Hierarchie innerhalb der Mannschaft zu verbessern.“
Zum Nachwuchsleistungszentrum nahm der Vorstandsvorsitzende ebenfalls ausführlich Stellung und erläuterte die exakten Beanstandungen, die zur schlechten Zertifizierung führten. Er konnte aber auch berichten, dass in den vergangenen Jahren bereits neue Stellen geschaffen, sowie die nächsten Schritte für weitere nachhaltige Investitionen und Verbesserungen eingeleitet wurden. Auf die Jugendarbeit des Vereins, die das Ziel verfolgt, eigene Spieler für den Profikader auszubilden, sei er trotz aller Kritik stolz und verwies auf die zahlreichen Eigengewächse im Profikader. Auch die Aufgaben der Teammanager wurden ausführlich dargelegt. Zuletzt nahm Stefan Kuntz detailliert und teilweise sehr emotional Stellung zu den Gerüchten um seine Arbeit und seine Person. „Jede berechtigte Kritik ist angebracht, aber eben nicht jede berechtigt“, erklärte er.
Es folgte die Aussprache zu den Berichten. Hierzu kamen unter anderem Fragen zu den Themen Bilanz, Schuldenstand, Nachwuchsleistungszentrum, Sponsorengelder, künftiger Zweitligaetat und Sportdirektor auf. Die Mitglieder und die Vereinsführung diskutierten ausgiebig und die Fragen wurden ausführlich und offen beantwortet. Zuletzt stand die Annahme und Behandlung zugelassener Anträge auf dem Programm. Hierbei wurde von den Mitgliedern einigen Anträgen die Annahme verweigert. Zu den angenommen Anträgen nahmen jeweils die Antragsteller sowie die zuständigen Vereinsverantwortlichen teils vor dem Auditorium teilweise auch nach vollendeter Sitzung im direkten Gespräch ausführlich Stellung. Um 23.40 Uhr wurde die Sitzung durch die Schlussworte des Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dieter Rombach beendet.