Während im Schatten des Fritz-Walter-Stadions der Gefrierpunkt klar unterschritten wurde, erreichte das Thermometer in der Sonne beinahe zehn Grad. Doch trotz bestem Fußballwetter, an den Gesichtern der Lautrer Profis war die Enttäuschung über das Spiel am Vorabend noch deutlich abzulesen. Grund genug für den FCK-Trainer Kosta Runjaic, direkt wieder voll in die Trainingswoche einzusteigen. Und so ließ Coach Kosta seinen Schützlingen nicht viel Zeit zum Hadern, auf dem Platz wurde ab 11 Uhr wieder Vollgas gegeben. Aber nicht alle gingen gleich dieses hohe Tempo an. Die Startelf, die beim Spiel gegen die Fortunen über eine lange Distanz gegangen war, drehte geschlossen ihre Runden über das Übungsfeld. Die übrigen Spieler starteten den Trainingstag mit freiem Passspiel. So wurden die Muskeln aufgelockert, bevor später dann die Drehzahl deutlich nach oben geschraubt wurde.
Einige Akteure suchte man jedoch vergeblich auf dem Übungsfeld: Olivier Occéan zum Beispiel, der im Spiel gegen Düsseldorf einen Schlag abbekommen hatte, wurde von der medizinischen Abteilung individuell behandelt und einer genaueren Untersuchung unterzogen. Auch Jan Simunek beendete die hartgeführte Partie gegen die Nordrhein-Westfalen mit einer leichten Blessur, welche ebenfalls vom medizinischen Betreuerteam individuell behandelt wurde. Überhaupt hatten die Physios nach der intensiven Begegnung wieder allerhand zu tun. Auch Enis Alushi fehlte, doch nicht, weil er sich verletzt hätte, ganz im Gegenteil: Der Trainer hatte dem Mittelfeldakteur den Tag frei gegeben, damit dieser seiner langjährigen Lebensgefährtin, die Deutsche Nationalspielerin und aktuelle Europameisterin Lira Bajramaj, am heutigen Dienstag das Ja-Wort geben konnte. Für freudige Gesichter sorgte dann auch ein Wiederkehrer – endlich konnte Albert Bunjaku wieder ins Mannschaftstraining eingreifen, nachdem er lange verletzungsbedingt hatte pausieren müssen. Äußerst herzlich wurde er von seinen Kollegen auf dem Platz in Empfang genommen, wo er sogleich zeigte, wie sehr ihm das Spiel mit dem Ball gefehlt hatte.
Während die einen also klassisch ausliefen und die Keeper von Torwarttrainer Gerry Ehrmann mit scharfgeschossenen Bällen ins Schwitzen gebracht wurden, hielt der Rest unter der Anleitung der beiden Co-Trainer Oliver Schäfer und Ilia Gruev das Kreisspiel ab. Dieses Mal wurden jedoch nicht mehrere Gruppen gebildet, sondern im großen Kreis geübt. Vier Lautrer, in gelben Leibchen gekleidet, versuchten angestrengt den Ball zu erobern, während dies von den rundherum positionierten Gegenspielern verhindert werden sollte. Dabei durfte das Spielgerät nur mit einem Ballkontakt weitergegeben und das Tempo dabei möglichst hochgehalten werden. Eine anstrengende Einheit, die den Spielern einiges abforderte.
Noch intensiver wurde es im Anschluss. Nun durften auch die Torhüter eingreifen, beim Sieben-gegen-Sieben auf halbem Feld sollte jedes Team auf Torjagd gehen. Schnell und direkt sollte der Ball nach vorne getragen werden, mal mit drei, mal mit nur zwei Ballkontakten pro Person. So ging es munter hin und her, bis Coach Kosta nach rund einer Stunde das Training beendete. Doch so schnell wollte noch niemand den Rasen verlassen. Die anstrengende Einheit hatte die vergangene Partie zwar nicht vergessen lassen, den Fokus aber bei jedem Lautrer auf das Wichtigste gerichtet – das nächste Spiel am Freitag, 13. Dezember 2013, gegen den Sportclub Paderborn. Motiviert legten die Roten Teufel nach der offiziellen Einheit noch eine kleine Torschusseinheit ein, bevor es dann endgültig zum Duschen in die Kabine ging.