Herzschlagfinale in der Zweiten Liga: Am 34. und letzten Spieltag hatte der 1. FC Kaiserslautern den FC Ingolstadt zu Gast. Im Dreikampf mit Darmstadt 98 und dem Karlsruher SC um den Aufstieg wollten die Roten Teufel unbedingt mit einem eigenen Dreier vorlegen und dann auf einen Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Gegenüber der letzten Partie bei Erzgebirge Aue nahm Cheftrainer Kosta Runjaic drei Veränderungen in der Startformation vor. Dominique Heintz spielte anstelle des gesperrten Kapitäns Willi Orban in der Innenverteidigung. Zudem begannen auch Kevin Stöger und Erik Thommy. Michael Schulze und Andre Fomitschow nahmen dafür auf der Bank Platz.
Nach einer großen Choreo der FCK-Fans und der kurzen, aber emotionalen Verabschiedung von Tobias Sippel konnte es losgehen. Es knisterte auf dem Betze und bei jedem Angriffsversuch der Roten Teufel stieg der Lärmpegel gewaltig an. Zunächst blieb es allerdings lediglich bei Versuchen. Der erste Torschuss resultierte aus einem Freistoß von Thommy in der 10. Minute, den FCI-Schlussmann Andre Weis im Nachfassen festhielt. Im Gegenzug hatten die Gäste die erste richtig große Chance des Spiels, aber Sippel war gegen Moritz Hartmann auf dem Posten (11.). Bei allem Willen merkte man den Lautren die Nervosität doch etwas an und auch die ständigen Unterbrechungen trugen nicht zum Aufkommen eines echten Spielflusses bei.
In der 26. Minute prüfte Philipp Hofmann den Gäste-Schlussmann mit einem Distanzschuss, dann geriet ein Pass von Stöger auf Simon Zoller einen Tick zu steil (28.). In den folgenden Minuten wurde es auf dem Platz dann noch hitziger. Die Ingolstädter legten sich zuerst bei einem Einwurf mit Kosta Runjaic an, später behinderte Karl-Heinz Lappe Sippel bei einem Torabstoß und kassierte zu Recht die Gelbe Karte. Als wieder mehr Fußball gespielt wurde, hieß es hinten noch einmal Durchatmen. Jean Zimmer blockte einen Schuss von Konstantin Engel gerade noch ab (38.). Drei Minuten später kamen die Lautrer das erste Mal gefährlich in den Rücken der Ingolstädter Abwehr. Nach Stöger-Pass fand Chris Löwe am langen Pfosten Thommy, der cool zum 1:0 ins lange Eck einschoss (41.). Der Betze tobte, zur Halbzeit hatten die Roten Teufel zumindest den Relegationsplatz inne.
Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie sehr zerfahren. Ingolstadt kam nach einem Freistoß durch Tobias Levels zu einer Kopfballmöglichkeit, Sippel parierte gut zur Ecke (56.). Ansonsten spielte sich das Geschehen weitgehend im Mittelfeld ab. In der 64. Minute hatte Alexander Ring fast freie Bahn, verzog seinen Linksschuss aus vollen Lauf aber am Tor vorbei. Kurz zuvor hatte Kosta Runjaic zweimal gewechselt und Ruben Jenssen für Thommy sowie Sebastian Jacob für Zoller gebracht. Der FCK war drauf und dran, seine Hausaufgaben zu erledigen, aber leider entwickelten sich die Ergebnisse auf den anderen Plätzen jetzt nicht nach dem Geschmack der Roten Teufel.
Der Stimmung im Stadion verpasste die Kunde natürlich einen herben Dämpfer, und dann gab es auch noch auf dem Platz einen Rückschlag. Einen Schuss von Max Christiansen von der Strafraumgrenze fälschte Tim Heubach unglücklich ab und der Ball landete zum 1:1 im Netz. Irgendwie bezeichnend für diese Saison, in der die Lautrer wahrlich nicht vom Glück verfolgt waren. Der Gegentreffer hinterließ Wirkung. Im Spiel nach vorne wollte kaum noch etwas gelingen und nach drei Minuten Nachspielzeit war die Saison 2014/15 beendet.