Zum letzten Spiel der Bundesligasaison 2011/12 mussten die Roten Teufel vom Betzenberg bei Hannover 96 antreten. Die Vorzeichen waren klar: Während es für die bereits abgestiegenen Lautrer nur noch darum ging, sich anständig aus der Liga zu verabschieden, wollten sich die Niedersachsen erneut für die Europa League qualifizieren.
Gegen die vor eigenem Publikum noch ungeschlagenen Gastgeber schickte FCK-Chefcoach Krassimir Balakov seine Mannschaft in einer 4-1-4-1-Formation aufs Feld, wobei Itay Shechter als Sturmspitze agierte und von den offensiven Außenspielern Julian Derstroff und Kostas Fortounis unterstützt wurde. Bemerkenswert wieder einmal die Unterstützung für die Pfälzer. Rund 2.500 Fans machten sich trotz der aussichtslosen Situation auf den Weg in die mit 49.000 Zuschauern ausverkaufte AWD-Arena und sorgten für mächtig Stimmung in der Gästekurve.
Die erste Chance des Spiels hatten die Gastgeber nach nur zwei Minuten. Der Kopfball von Lars Stindl aus kurzer Distanz ging jedoch über das Tor. Der FCK erzielte in dieser Spielzeit definitiv zu wenig Treffer. Doch wenn die Roten Teufel trafen, dann sprangen oftmals Traumtore heraus. So auch in Hannover, als Pierre De Wit nach sieben Minuten aus rund 25 Metern einfach mal abzog und die Kugel in den Winkel des Kastens zur Lautrer 1:0-Führung versenkte (7.). Auch die nächste Gelegenheit gehörte den Gästen, der Versuch von Shechter nach Flanke von Alexander Bugera ging aber knapp am Tor vorbei (8.).
Allmählich fanden die Gastgeber dann aber besser in die Partie. Vor allem über die rechte Seite und auch nach Standards wurden die 96er in der Folgezeit enorm gefährlich. In der 13. Minute traf Didier Ya Konan das Außennetz, vier Minuten später rettete der Pfosten für den bereits geschlagenen FCK-Keeper Tobias Sippel. Dann reagierte der Lautrer Schlussmann zweimal glänzend (23., 25.), ehe Florian Dick in der 27. Minute kurz vor der Torlinie klären konnte. Der Ausgleich lag nun also deutlich in der Luft und die Roten Teufel konnten in dieser Phase nur für wenig Entlastung sorgen. Nur in der 16. Minute näherte sich Oliver Kirch bei einem abgefälschten Schuss dem Hannoveraner Tor noch einmal etwas an.
Nach 28 Minuten strich ein weiterer Versuch von Shechter ebenfalls knapp vorbei, dann kamen wieder die Niedersachsen. Einmal mehr Ya Konan zielte nach exakt einer halben Stunde knapp daneben, doch acht Minuten später wurde der Torjäger belohnt. Völlig frei vor Sippel scheiterte er zunächst zwar wieder am stark reagierenden FCK-Schlussmann, den Abpraller bugsierte Bugera dann aber unglücklich zum 1:1 ins eigene Netz (38.). Die letzte Möglichkeit einer unterhaltsamen ersten Hälfte hatten schließlich die Lautrer. Einen Konter schloss Kostas Fortounis aus rund 20 Metern ab, Ron-Robert Zieler im 96-Tor war aber auf dem Posten und parierte zur Ecke (45.).
Ohne Wechsel kamen beide Teams aus den Kabinen. Am optischen Übergewicht der Gastgeber änderte sich nichts, allerdings waren deren Chancen nun zunächst nicht mehr so hochkarätig. In der 53. Minute klärte Mathias Abel in höchster Not gegen den durchgebrochenen Manuel Schmiedebach, Jan Schlaudraff brachte nach 60 Minuten aus aussichtsreicher Position nur ein Schüsschen heraus. Da der VfL Wolfsburg zeitgleich in Stuttgart führte, brauchte Hannover für die Qualifikation zum internationalen Geschäft unbedingt noch einen Treffer, so ergaben sich für die Roten Teufel durchaus Konterchancen. Die beste schloss in der 63. Minute der eingewechselte Olcay Sahan ab, scheiterte mit seinem Schuss aber an Zieler. Den Abpraller konnten weder Andrew Wooten noch Fortounis verwerten.
Die Aktion war die große Möglichkeit zur erneuten Führung, doch wenige Sekunden darauf sahen sich die Lautrer im Hintertreffen, als Ya Konan nach einem Freistoß zum 2:1 einköpfte (71.). Hannover hatte die Partie nicht unverdient gedreht und spielte nun die letzten Minuten sicher herunter. Beim FCK feierte Dominique Heintz kurz vor dem Ende noch sein Bundesliga-Debüt. Viel zuzusetzen hatten die Gäste aber nicht mehr. Als Schiedsrichter Felix Brych um 17.20 Uhr die Partie abpfiff war die Rückkehr der Roten Teufel in die Bundesliga nach zwei Jahren beendet. In der Sommerpause gilt es nun, die Kräfte neu zu bündeln, um sich möglichst bald im Oberhaus zurückzumelden.