Thanos, Deine erste Woche beim FCK ist vorbei. Wie ist Dein bisheriger Eindruck? Ist es schwieriger, wenn man als bisher letzter Neuzugang recht spät zum Team dazu stößt?
Außer, dass ich nicht auf dem Mannschaftsfoto bin und keine Autogrammkarten habe passt alles. Nein im ernst, ich bin von der Truppe sehr gut aufgenommen worden, da gab es überhaupt keine Probleme. Alle verstehen sich gut, egal wie lange sie nun dabei sind. Bisher habe ich wirklich einen sehr guten Eindruck vom Verein und dem Umfeld. Es macht Spaß hier beim FCK zu sein und die Bedingungen für uns Spieler sind gut. Derzeit bin ich gerade auf Wohnungssuche, noch wohne ich im Hotel.
Du warst in den vergangenen Tagen leicht angeschlagen. Wie ist der aktuelle Stand? Konntest Du in Leverkusen die Vorbereitung mitmachen?
Ich habe nach einer Prellung noch leichte Probleme im Mittelfuß und daher ist noch etwas Vorsicht geboten. Ich konnte aber die vergangenen Tage auch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und bin in Kürze wieder voll einsatzfähig. Bei Bayer Leverkusen war ich im ersten Trainingslager noch im Urlaub, da ich noch mit der A-Jugend im Finale um die Deutsche Meisterschaft stand. Beim zweiten Trainingslager war ich aber dabei. Von dort aus ging es dann direkt zum FCK.
Bei den Roten Teufeln herrscht diese Saison ein großer Konkurrenzdruck. Was ist Dein Ziel?
Die Mannschaft ist natürlich gut eingespielt. Gerade die Abwehr hat in der vergangenen Saison konstant gute Leistungen gezeigt. Dennoch werde ich mich voll reinhängen, ob ich dann spiele weil jemand ausfällt oder es schaffe mich ins Team zu spielen ist mir egal. Ich möchte mich durch gute Leistungen anbieten.
Die vergangene Saison muss für Dich ja sehr aufregend gewesen sein. In einer Saison von der A-Jugend in die Bundesliga.
Das stimmt, das war wirklich ein Jahr in dem alles super gelaufen ist. Die Priorität lag zunächst bei der A-Jugend, dann kam ich zur Regionalligamannschaft, da sich dort einige Spieler verletzt hatten. Auch dort habe ich meine Einsätze bekommen und dann ging‘s plötzlich zum Profiteam und schließlich hatte ich auch dort einen Einsatz, im Spiel gegen Hannover 96 wurde ich eingewechselt. Am Ende stand dann noch mit der A-Jugend das Finale um die Deutsche Meisterschaft an, das wir leider gegen Hansa Rostock mit 0:1 verloren haben. Ein wirklich bewegendes Jahr.
Wenn es mit 19 Jahren so schnell nach oben geht, verändert man sich dann?
Man ist noch lange kein Bundesligaspieler, wenn man mal ein Spiel gemacht hat. Wenn man mal 50 oder 100 Spiele gemacht hat, dann darf man sich als Bundeligaspieler fühlen. Für mich war es in erster Linie eine tolle Erfahrung, das Umfeld in der Liga kennen zu lernen und zu spüren, wie es dort auf dem Platz zugeht. Ich versuche zu bleiben wie ich bin und mich nicht zu verstellen, nur weil ich jetzt bei einer Bundesligamannschaft bin. Natürlich wird es schwerer, den Kontakt zu den alten Freunden zu halten, da man nicht mehr so viel Zeit hat.
Wie man an Deinem Namen merkt hast Du griechische Wurzeln. Geboren bist Du aber in Düsseldorf. Siehst Du Dich als Grieche oder als Deutscher? Für welches Land würdest Du gerne spielen?
Mein Vater ist Grieche, meine Mutter stammt aus Deutschland. Daher habe ich einen griechischen und einen deutschen Pass. Wenn es die Zeit zulässt versuche ich nach Griechenland zu fahren, um dort auch mal Verwandte zu besuchen. Natürlich kann ich auch die griechische Sprache. Bisher habe ich für die U17 und die U19 von Griechenland gespielt, aber letztlich habe ich mir noch keine Gedanken über die Zukunft in irgendeinem Nationaltrikot gemacht. Nach meinem Bundesligaeinsatz kamen Anfragen von der U20 aus Deutschland und der U21 aus Griechenland. Aber zu dieser Zeit standen noch wichtige Spiele mit den Amateuren und mit der A-Jugend an, so dass ich diese abgesagt habe, um mich ganz auf meinen Verein zu konzentrieren.
Wie beurteilst Du die aktuelle Situation in Griechenland im Bezug auf die Finanzprobleme?
Ich habe ja einen engen Bezug zu Griechenland, daher ist man da natürlich immer etwas vorsichtig mit einem vorschnellen Urteil. Natürlich ist es keine schöne Situation und man macht sich Sorgen und Gedanken, aber auch diese Situation wird vorübergehen, da bin ich mir sicher.
Die Frage muss natürlich sein: Isst Du gerne Gyros?
Auf jeden Fall! Viele Leute fragen mich allerdings, ob ich denn als Grieche jede Woche Gyros esse. Die sind dann immer etwas enttäuscht, wenn ich ihnen sage, dass ich nur alle drei Monate mal Gyros esse. Ist jetzt ja auch nicht die perfekte Sportlernahrung.
Konntest Du in Leverkusen noch mit Michael Ballack sprechen, der ja auch mal auf dem Betzenberg gespielt hat?
Ja, der Michael Ballack ist wirklich ein guter Typ, mit dem man auch als junger Spieler gut sprechen kann. Vor meinem Wechsel hat er mir vom FCK erzählt, vom tollen Umfeld und der großen Tradition. Er hat mir auch ein paar Tipps gegeben, auch wo man weggehen kann. In Heidelberg soll es sehr schön sein.