Hallo, Jimmy. Was fällt dir zu Zwiebelfleisch ein?
(lacht) Das ist meine absolute Lieblingsspeise.  Das beste Zwiebelfleisch macht meine Mutter. Ich freue mich eigentlich immer, wenn ich nach Hause komme und es das gibt.

Was ist daran so besonders?
Das ist eine schwierige Frage für mich. In der Küche kenne ich mich nämlich gar nicht aus. Mir schmeckt es einfach gut. Ich weiß ja noch nicht einmal, was genau da drin ist. Aber es ist und bleibt meine absolute Lieblingsspeise

Woher aus Österreich stammst du?
Ich bin Niederösterreicher aus Baden, das ist Richtung Steiermark. Baden ist eine sehr schöne Kurstadt und auch bekannt für seinen Weinanbau. Das hat die Region mit der Pfalz gemeinsam.

Keine typische Skigegend oder?
Nein, überhaupt nicht! Aber ich fahre auch selten Ski. Wenn ich im Winter Sport mache, dann eher Snowboarden.

Hast du noch Geschwister, die Fußball spielen? Wie bist du zum Fußball gekommen?
Mit fünf Jahren habe ich bei einem Verein angefangen. Meine Geschwister spielen alle Fußball, meine Schwestern auch, aber alle nur in unteren Ligen. Eine meiner Schwestern spielt allerdings in der U16-Nationalmannschaft.

Das hört sich nach einer großen Familie an? Wie viel Geschwister hast du?
Ich habe acht Geschwister, drei Brüder und fünf Schwestern. Ich bin in der Mitte, drei sind älter, dann komm ich und dann meine restlichen Geschwister.  Bei uns zu Hause war immer was los. Da gab es keine ruhige Minute, auch weil wir von ganz kleinen bis zu großen Kindern alles dabei hatten. Ich kann mir gar nicht vorstellen, alleine aufzuwachsen oder keine Geschwister zu haben. Wir unterstützen uns gegenseitig, immer und überall.

Mit welchen Gefühlen denkst du an die Zeit bei Rapid Wien zurück, wo du ja den Durchbruch geschafft hast?
Es ist sicherlich ein super Gefühl, wenn man als junger Spieler Publikumsliebling wird und dann mit dem Team die Meisterschaft holt. In der darauffolgenden Saison habe ich dann auch noch mal 27 Tore geschossen, dann hat man als Stürmer immer ein gutes Gefühl. Es war dann aber auch die richtige Entscheidung zu gehen und eine neue Herausforderung zu suchen. In Italien hat es nicht geklappt, aber ich freue mich jetzt auf die Herausforderung hier und hoffe, dass ich genau so durchstarten kann, wie bei Rapid.

Welche Österreicher in der Bundesliga fallen dir ein?
Mittlerweile spielen schon sehr viele Österreicher in der Bundesliga. Früher waren es Herzog oder Polster, heute sind es richtig viele. Ich habe zu einigen Kontakt und kenne viele von der Nationalmannschaft. Wir Ösis müssen doch zusammenhalten…

Kannst du dich mit Bundesligaspielen für den FCK auch wieder für die Nationalmannschaft empfehlen?
Die letzten Länderspiele war ich leider nicht dabei, aber ich stehe weiter im Kontakt mit dem Nationaltrainer und bin jetzt auch beim Freundschaftsspiel gegen die Schweiz dabei. Der Trainer sagt, wenn ich nicht regelmäßige spiele, wird es schwierig. Ich musste also auch deswegen eine neue Herausforderung suchen und annehmen. Wenn ich die Chance bekomme, regelmäßig zu spielen, und zu alter Form finde, dann spiele ich auch in der Nationalmannschaft eine Rolle.

Wie war die Zeit für dich in Italien?
Es läuft alles anders ab und ist wesentlich chaotischer und nicht organisiert. Neapel ist eigentlich eine tolle Stadt, sehr lebendig, mit schönen Plätzen, aber auch sehr verdreckt. Aber das Schlimmste für mich war der Trainerwechsel in der Saison. Ich bin von der Nationalmannschaft zurückgekommen und es war auf einmal ein komplett neuer Trainerstab da. Alle waren weg – Cheftrainer, Co-Trainer, Fitnesscoach – alle. Der neue Trainer kannte mich überhaupt nicht und ich habe bei hm nie richtig eine Chance bekommen, sondern musste mich mit Kurzeinsätzen zufrieden geben. Als Spieler will man immer spielen und ich glaube, ich kann nicht sagen, dass ich genug gespielt habe. Deshalb habe ich mir einen anderen Weg suchen müssen.

Ist die Bundesliga Herausforderung genug für dich?
Ganz sicher ist die Bundesliga eine Herausforderung für mich. Sie gehört zu den besten Ligen der Welt. Ich habe mehrere Angebote gehabt und mich für den FCK entschieden, weil ich beim ersten Mal schon beeindruckt vom Stadion war und mir gedacht habe, hier kann es nur gut sein. Kaiserslautern ist eine kleine Stadt und der FCK ein sehr familiärer Verein, aber das bin ich gewohnt. Bei Rapid war das ähnlich und ich fühle mich in familiären Strukturen einfach wohl.

Wie fühlt es sich an auf dem Betzenberg zu spielen?
Es ist ein super Gefühl. Das Stadion war beim Spiel gegen Liverpool zwar nicht voll, aber ich glaube, beim ersten Bundesligaheimspiel wird das Stadion ausverkauft sein und der Betzenberg beben. Ich hoffe, nicht nur wegen der Fans, sondern wegen uns auch.

Du hast dir gegen Bayern richtig etwas vorgenommen?
Ja klar, aber wir müssen jedes Spiel so angehen, dass wir die drei Punkte holen. Aber jetzt ist es erst einmal wichtig, dass wir uns auf das Pokalspiel vorbereiten. Dann müssen erst auswärts in der Bundesliga antreten und dann kommt erst das Heimspiel gegen Bayern. Wir müssen einfach von Spiel zu Spiel denken. Die Mannschaft will natürlich jedes Spiel gewinnen.

Wie fühlst du dich jetzt in der Vorbereitung?
Als ich hierhin gekommen bin, ist es mir schwieriger gefallen als jetzt. Ich bin nur sehr schwer in das Training reingekommen. Ich hatte acht oder neun Wochen Urlaub und das Training im Verein ist natürlich anders, als wenn man sich zu Hause fit hält. Ich bin hier zum ersten Mal in meinem Leben über die Stiegen gerannt. „Treppenläufe“ kannte ich vorher nicht. Der Trainer hat einen guten Weg gefunden, damit wir am Ende der Vorbereitung top fit sind und alle die Spritzigkeit haben, dass wir voll einsteigen können.

Besten Dank für das Gespräch und alles Gute.