Am Tag nach dem 2:1-Erfolg über die Hauptstädter fand man all das auf dem Betzenberg und während sich die Profis bei wahrem Aprilwetter auf Platz vier einer regenerativen und spielerischen –Einheit widmeten, zollten die Kiebitze dem Team Respekt: Endlich wieder ein Sieg. Endlich ein Auftritt der Hoffnung macht.
Auf dem Trainingsplatz war endlich auch wieder Rekonvaleszent Nicolai Jörgensen mit dabei. Der junge Däne will nach überstandener Achillessehnen-Verletzung in den beiden verbleibenden Spielen angreifen und endlich zeigen, warum er im Winter den Weg in die Pfalz suchte. Weiterhin fehlten Richard Sukuta-Pasu (Grippe) und Julian Derstroff (Bronchitis). Sukuta-Pasu wird voraussichtlich Dienstagnachmittag wieder eingreifen, bei Derstroff sollen weitere Untersuchungen aufzeigen, ob er gefahrlos wieder im Training mitwirken darf.
Bei einem lockeren Trainingsspiel auf vier kleine Eishockey-Tore kam trotz der negativen Gesamtsituation schnell gute Stimmung auf. Pierre De Wit und Tobias Sippel lieferten sich als Feldspieler ein kleines Privatduell. Rasante Laufduelle und immer wieder der Versuch, den anderen zu narren, entlockten Mitspielern und Zuschauern mehr als einmal einen spontanen Applaus. Anschließend stellten sich Sippel und Youngster Andrew Wooten noch den Fragen der anwesenden TV-Anstalten und Cheftrainer Krassimir Balakov erfüllte seinerseits die Interviewwünsche der Journalisten. Balakov zeigte sich einerseits sehr enttäuscht darüber, dass der Abstieg nun besiegelt ist, war aber ebenso erleichtert, dass seine Spieler ihm endlich seinen ersten Sieg als FCK-Trainer geschenkt hatten.
"Wir hätten diese Leistung einfach früher zeigen müssen, am liebsten wäre es mir gewesen, wir hätten schon in Freiburg eine solche Leistung gezeigt. Wir haben in den letzten Wochen alles versucht, um die Verunsicherung aufzubrechen und der Mannschaft Zutrauen und Lockerheit zurückzugeben. Langsam greifen auch unsere taktischen Ansätze. Jetzt wo der Abstieg feststeht, werden wir noch das eine oder andere probieren und dann unsere Entscheidungen treffen. Wir werden in der 2. Liga angreifen, werden attraktiven und kämpferischen Fußball anbieten, so wie es die Fans sich wünschen und es verdienen und wir werden wiederkommen", gibt der Bulgare die Marschroute vor.
Tobias Sippel und Andrew Wooten betonten, dass die Taktik des Trainerteams gegen die Hertha fast eins zu eins aufgegangen sei. In den nun noch folgenden Partien wolle man sich anständig und möglichst erfolgreich aus der Liga verabschieden, um dann nach einer kurzen Pause mit voller Energie wieder anzugreifen, denn "Wir kommen wieder!"