Das erste Relegationsspiel ist gespielt. Das 3:1 für Hoffenheim – sicherlich eine Tendenz. Entschieden ist aber noch nichts. "Wir haben das Spiel verloren, aber nicht die Relegation", brachte es FCK-Keeper Tobias Sippel auf den Punkt. Martialischer aber nicht weniger prägnant klingen die FCK-Fans: "Wir haben eine Schlacht verloren, aber noch nicht den Krieg" wurde tags darauf auch in den sozialen Netzwerken gern gepostet. Fußball sollte sicherlich nicht mit Krieg gleichgesetzt werden, so steckt doch einige Wahrheit in diesen Aussagen. Es sind vor allem drei Dinge, die den Optimismus im Lager der Roten Teufel aufblühen lassen. Die Leistung der Mannschaft, das Auswärtstor und die Fans!
"Es klingt zwar jetzt etwas ungewöhnlich, dass ich dies nach einer 1:3-Niederlage sage, aber ich bin nach dem gestrigen Spiel vielleicht sogar noch zuversichtlicher als vor der Partie", erklärte Franco Foda bei der Pressekonferenz am Tag nach dem Hinspiel. Denn trotz der sicherlich schweren Ausgangsposition zeigte sich der Chefcoach mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. Gegen die millionenschwere Truppe aus dem Kraichgau war der FCK mit seinen vielen jungen Akteuren zu jedem Zeitpunkt ebenbürtig, legte die urtypischen Lautrer Tugenden wie Kampf und Leidenschaft in die Waagschale und erzielte ein wichtiges und vielumjubeltes Auswärtstor, das in der Endabrechnung noch viel Wert sein kann.
Natürlich haben die drei Gegentore, die allesamt vermeidbar gewesen wären, das Tor zur Bundesliga eher etwas weiter geschlossen als geöffnet. Doch abgeschrieben haben sich die Roten Teufel noch lange nicht. "Wenn wir diese Leistung am Montag noch mal abrufen können, in der Offensive kaltschnäuziger agieren und die Fehler in der Abwehr abstellen, haben wir auf jeden Fall die Chance, diese Relegation noch für uns zu entscheiden. Wir spielen auf dem Betzenberg, und wenn ich sehe wie uns die Fans heute sensationell unterstützt haben, dann ist mit 50.000 Fans im Rücken alles möglich", freute sich Franco Foda schon auf das Rückspiel. Denn Fußball lebt von Emotionen – dies hat der Gästeblock in der Sinsheimer Arena beim Relegationshinspiel eindrucksvoll bewiesen.
Die in rot getauchte Gästekurve lieferte einen Auftritt ab, für den das Modewort "episch" im deutschen Sprachraum eingeführt wurde. Kompakt, laut, brachial –  das erinnerte an frühere Zeiten, als die Gegner noch mit schlotternden Knien auf den Betzenberg gefahren sind. Würde die Leistung der Fans über den Aufstieg entscheiden, man könnte in Kaiserslautern die Vorbereitung zu den Feierlichkeiten treffen. Und so zwitscherte FCK-Profi Alex Baumjohann auch nach dem Spiel über seinen Twitter-Kanal folgendes: "kompliment an unsere fans! so etwas habe ich noch nie erlebt! einfach nur weltklasse! mit euch ist montag noch viel möglich". Dem ist außer einem großen Dank an die Fans für diese Unterstützung nichts hinzuzufügen!
Am Tag nach der Partie in Sinsheim begann für das Team bereits die Vorbereitung auf das Rückspiel am kommenden Montag. Während die Spieler mit längeren Einsatzzeiten eine regenerative Einheit im Kraftraum verbrachten und sich von der medizinischen Abteilung die Wunden pflegen ließen, ging es für den restlichen Kader zum letzten öffentlichen Training der Saison. Weitere Ausfälle müssen die Roten Teufel nach dem Hinspiel zum Glück nicht verkraften. Ob von den angeschlagenen Akteuren wieder jemand ins Team zurückkommt, wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen. Doch egal, wer am Montag auf dem Platz stehen wird. Er wird spätestens beim Einlaufen der Teams merken, dass dies ein Spiel ist, in dem Helden geboren werden können: Viva la ¡Relegation!

Ähnliche Meldungen

  • Castore
  • BFD Buchholz
  • Lacalut Dr. Theiss Naturwaren GmbH
  • G&G Preißer Verpackungen GmbH
  • Karlsberg
  • RPR1.
  • WASGAU
  • Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V.