Meistens entwickelt sich ein Spiel. Die Zuschauer und die Spieler selbst merken früher oder später, in welche Richtung es gehen sollte. Klar, der Fußball ist und bleibt unberechenbar, das macht ihn ja so attraktiv, aber wenn es läuft, dann läuft es. Wie gestern in Paderborn. Direkt nach dem Anpfiff rannten die Roten Teufel an, pressten früh und setzten den SC Paderborn schon am eigenen Strafraum unter Druck. Und dann deutete sich an, warum es für den 1. FC Kaiserslautern heute gut, naja, sagen wir sehr gut ausgehen sollte.
Nach fünf Minuten setzte sich Paderborns Süleyman Koc über links durch, schoss den Ball in die Mitte und dieser klatschte gerade noch so gegen den Pfosten. Die Partie begann glücklich. Und während die Paderborner viel versuchten, aber die besten Chancen liegen ließen, blieben die Roten Teufel cool und vor allem effektiv. Erst fiel das 1:0 in der 22. Minute durch unseren neuen heimlichen Torjäger Stipe Vucur und etwa zehn Minuten später klingelte es erneut im Paderborner Kasten – dieses Mal war der Norweger Ruben Jenssen da und zweitverwertete einen Schuss von Marcel Gaus. Paderborn gelang nichts, dem FCK fast alles.
Nach dem Wechsel hatte man ein leicht mulmiges Gefühl, weil der FCK in der letzten Woche ebenfalls 2:0 führte, stark auftrat, aber am Ende nur 2:2 gegen den 1. FC Union Berlin spielte. Doch die Roten Teufel kamen erstarkt aus der Kabine, ließen keinen Zweifel aufkommen und hatten gleich die erste Chance durch Jean Zimmer in der 50. Minute. Eine Wiederholung des Berlinspiels sollte es nicht geben, weil wenige Augenblicke nach der Zimmer-Chance eine symbolische Vorentscheidung fiel: Marius Müller brachte ganz Paderborn zur Weißglut, hielt erst gegen Stoppelkamp und Sekunden später gegen Stürmer Helenius. Aus kürzester Distanz, reaktionsschnell wie ein Tiger. Nach dieser Szene war es da, dieses Gefühl, dass heute nichts mehr schiefgehen wird. „Wir wollten in diesem Spiel zeigen, dass wir die Fehler aus der letzten Woche nicht mehr machen“, sagte Mateusz Klich nach dem Spiel.
Und so sollte es sein: Mateusz Klich und erneut Stipe „Doppelpack“ Vucur machten den 4:0-Erfolg des 1. FC Kaiserslautern beim SC Paderborn perfekt. Es gibt eben solche Spiele, in denen kommt einiges zusammen: Der Pfostentreffer am Anfang, der Innenverteidiger, der einen Doppelpack schnürt, der Torwart, der alles hält und die Auswärtsfans, die wie gewohnt auf den Rängen Vollgas gaben. So darf sich ab sofort gerne jedes Spiel entwickeln.