Die Ansprüche bei den Roten Teufeln sind hoch. Und das völlig zu recht, steht doch für den Bundesliga-Absteiger der direkte Wiederaufstieg auf dem Programm. Gegen den Tabellenvorletzten, den Liganeuling aus Regensburg, ist alles andere als ein Sieg daher eine Enttäuschung. Den Sieg gab es nicht, entsprechend unzufrieden zeigte sich auch Chefcoach Franco Foda: „Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen, sind aber leider schwer ins Spiel gekommen und nicht so aufgetreten, wie wir uns das vorgenommen hatten. Unter dem Strich war es insgesamt zu wenig“, versuchte er erst gar nicht, die Partie schönzureden. Normalform bescheinigte der Coach nur seinen beiden Innenverteidigern Dominique Heintz und Marc Torrejon, der Rest des Teams lies diese vermissen. Da kann die Tatsache, dass man auch nach 16 Spielen noch ungeschlagen ist, auch nur als sehr schwacher Trost herhalten.
Als das Spiel begann herrschte eine ungewöhnliche, geradezu gespenstische Stimmung im spärlich gefüllten Fritz-Walter-Stadion. So ruhig wie in den ersten zwölf Minuten und zwölf Sekunden war es noch nie, wenn die Roten Teufel auf dem Rasen um Punkte spielen. Mit der Aktion “12:12 – ohne Stimme keine Stimmung“ machten die Fans auf sich und ihre Probleme aufmerksam und gleichzeitig deutlich, wie enorm der Kontrast zwischen einer lautstarken Fankurve und einer schweigenden Masse an Besuchern ist. Wohl jeder im Stadion war froh, als nach Beendigung des Protestes wieder die gewohnte „Betze-Stimmung“ herrschte. Auf ein weiteres Ärgernis machten die Fans mit dem Banner „Dienstag, 17.30 Uhr – nicht zu schaffen“ aufmerksam, wobei das „schaffen“ zweideutig zu verstehen war. Eine unverständliche Anstoßzeit, die sicherlich mit der Grund für die vielen leeren Plätze im Fritz-Walter-Stadion war.
Nichtsdestotrotz geht es wenigen Tagen in der Liga weiter. Mit dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli steht nicht nur ein schweres, sondern auch für die Fans immer besonderes Spiel auf dem Programm. Das Team von Cheftrainer Franco Foda will sich die verlorenen Punkte zurückholen und die Partie gegen Regensburg somit schnell vergessen machen. „Solche Spiele gibt es im Laufe einer Saison. Wir sollten jetzt trotzdem den Kopf oben behalten, denn am Samstag wartet schon das nächste schwierige Spiel“, blickt auch der Kapitän Albert Bunjaku bereits nach vorne.
Einen Tag nach dem Unentschieden gegen den Aufsteiger aus der Oberpfalz regenerierten die Roten Teufel in einer Trainingseinheit auf Platz Zwei am Fritz-Walter-Stadion. Die Blicke der FCK-Profis gingen dabei nicht zurück, sondern nach vorne. Das war deutlich zu spüren. Positiv auch: Außer den üblichen Blessuren konnte die medizinische Abteilung keine weiteren Verletzten vermelden. Die nächste Trainingseinheit findet am Donnerstag, 29. November 2012, statt. Beginn ist um 13.00 Uhr.