Für manchen Fan ist es ein schlechtes Omen, wenn der 1. FC Kaiserslautern die Platzwahl verliert und die Roten Teufel schon in der ersten Hälfte auf die Westkurve stürmen müssen. Vielmehr freuen sich die Fans in Lauterns berühmtester Kurve auf den zweiten Spieldurchgang, in dem der FCK auf sie zu stürmt. Es ist so etwas wie das Bonbon, dass man nach der Halbzeitpause voller Vorfreude auspackt.

Nach der verlorenen Platzwahl im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim musste der Drops sofort gelutscht werden. Natürlich wurde gepfiffen und Heidenheim mit den üblichen Sprechchören „Komm, komm!“ aus der Westkurve empfangen. Da war es, das schlechte Omen.

Die Zweifel waren nach vier Spielminuten verflogen: Gestatten, Willi Orban, Initialzünder des 1. FC Kaiserslautern. Nach einer Ecke von Startelf-Debütant Mateusz Klich wuchtete Innenverteidiger Orban den Ball mit dem Kopf ins Tor. Die Fans jubelten, Orban jubelte – der perfekte Start war geglückt. „Heute muss ich die Fans loben, denn sie haben uns 90 Minuten lang exzellent unterstützt, das hat den Spielern großen Spaß gemacht“, sagte FCK-Trainer Kosta Runjaic nach dem Abpfiff.

Das übertrug sich auf die Spielweise des FCK. Die Roten Teufel marschierten, grätschten und ließen die Heidenheimer kaum ins Spiel kommen. Wie man als bestes Rückrundenteam eben so spielt. Auf den Rängen wurde jubiliert und zwar auf beiden Seiten. Heidenheims Schlachtenbummler brachten ihre Betzenberg-Premiere mit Bravour hinter sich und sorgen für gute Stimmung im Gästeblock. Trotzdem war es für das Team des FCH ein gebrauchter Tag und sie konnten auch die schwächere Phase des FCK zum Ende der ersten Hälfte nicht nutzen.

Dagegen sollte FCK-Winterneuzugang Mateusz Klich diesen Spieltag als besonderen in Erinnerung halten. Dank Markus Karls Gelbsperre dürfte der Pole von Beginn an ran. Ergebnis: Sehr gut! Klich gab eine Torvorlage, vier Torschussvorlagen und erzielte das 3:0 selbst. So etwas nennt man wohl ein gelungenes Debüt. „Mateusz hat fußballerisch alles drauf, dass er heute so gut gespielt hat, freut mich für hin“, lobte Runjaic. Gut möglich, dass Klich auch in der nächsten Woche gegen Düsseldorf wieder von Beginn an spielt, denn Mittelfeldkollege Alexander Ring sah gegen Heidenheim seine fünfte Gelbe Karte und ist gesperrt.

Aufsteiger Heidenheim genießt sein erstes Jahr in der zweiten Liga sichtlich und die Anhänger nehmen ihrer Mannschaft solche Niederlagen nicht krumm. Trainer Frank Schmidt fand nach der 0:4-Pleite ehrliche Worte: „Kaiserslautern war heute leider eine zu große Hürde für uns.“

Dann ergänzte Schmidt einen Satz, der sich für jeden FCK-Fan wie Musik in den Ohren anhören dürfte: „Dieser 1. FC Kaiserslautern gehört einfach in die erste Liga.“ Apropos Musik in den Ohren. Ähnlich fühlt sich nach eigener Aussage Kapitän Willi Orban, dem die „Williii“-Rufe „runter gehen wie Öl“.

Der 1. FC Kaiserslautern hat durch den 4:0-Erfolg gegen Heidenheim nicht nur sein Torverhältnis aufpoliert, sondern bleibt dem Tabellenführer FC Ingolstadt dicht auf den Fersen. Wohl wissend, dass Ingolstadt noch in den aktuellen Spieltag eingreift und mit einem Remis oder einem Sieg wieder davonziehen kann, genießt der FCK zumindest für einen Tag die Luft an der Tabellenspitze.

Nach dem verdienten 4:0-Heimsieg bleibt also nur eine Devise für die restlichen sieben Spiele: Weitermachen. Sind diese erfolgreich absolviert, kann man sich Runjaic zufolge (endlich) mit der ersten Liga beschäftigten, denn „das schauen wir uns gerne an, dort wird ein guter Ball gespielt“. Auf dem Betze auch. Geht derzeit runter wie Öl.

Am Tag nach dem 4:0 Heimerfolg war aber trotzdem keine Zeit zum ausruhen, denn es ging raus auf den Rasen. Für Willi Orban, Tobias Sippel, Karim Matmour, Jean Zimmer, Kevin Stöger, Tim Heubach sowie die bei der U23 im Einsatz gewesenen Michael Schindele und Manfred Osei Kwadwo hieß es zunächst Runden drehen. Anschließend ging es noch zur Regeneration ins Stadioninnere. Dominique Heintz, Marius Müller, Philipp Hofmann, Sebastian Jacob, André Fomitschow, Amin Younes, Markus Karl, Erik Thommy und Raphael Sallinger blieben dagegen länger auf dem Trainingsplatz und absolvierten dort eine ausführliche Einheit.

Ähnliche Meldungen

  • Castore
  • BFD Buchholz
  • Lacalut Dr. Theiss Naturwaren GmbH
  • G&G Preißer Verpackungen GmbH
  • Karlsberg
  • RPR1.
  • WASGAU
  • Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V.