Zugegeben, die Überschrift dieses Beitrages wird wohl nur verstehen, wer beim Auswärtsspiel des FCK in der Aalener Scholz Arena vor Ort war. Dort wurde jeder Eckball von der örtlichen Autowaschanlage „Jimbo wash“ präsentiert, was mit einem lautstarken Elefantengebrüll unterlegt wurde. Dachte der ein oder andere mitgereiste Pfälzer beim ersten Mal noch an eine Störung der Lautsprecheranlage oder ein defektes Megaphon im Gästeblock, so wurde die akustische  Eckenuntermalung auf der Tribüne schnell zum großen Lacher. „Törööö“!

Der FCK ist in der zweiten Liga angekommen, und größer hätte die Umstellung kaum sein können. Von der großen Bühne Bundesliga und den Megastadien in Dortmund, Schalke oder Hamburg ging es nun ins beschauliche Aalen. In eine Fußballwelt, in der vieles noch anders ist. In der die Kabine für die Mannschaft wirklich „nur“ eine Kabine ist, in der man auf dem Weg zum Presseraum mal eben aus dem Stadion raus und die Geschäftsstelle des VfR durchqueren muss. In der die „Mixed-Zone“ für die Journalisten aus einem einzigen Sponsorenboard hinter einer Wellblechwand besteht. In Aalen sind noch nicht alle Teile des „modernen Fußballs“ angekommen. Das soll nun aber keineswegs despektierlich klingen, versprühte doch das Ambiente einen gewissen Charme und eine Lockerheit, die gepaart mit der Freundlichkeit der Gastgeber den Aufenthalt in der Ostalb zu einem sehr angenehmen Auswärtsspiel machten. Und nicht nur Mannschaft und Verantwortliche, auch die Fans der Roten Teufel fühlten sich wohl in Aalen und verzichteten daher ausnahmsweise darauf, den Ort in Schutt und Asche zu legen. Denn bei einem Blick auf die Berichterstattung so mancher Medien vor Ort in den Tagen vor der Partie, konnte man meinen, dort werden Horden plündernder und brandschatzender FCK-Fans erwartet. Am Ende kam natürlich alles ganz anders, rund 3.000 Anhänger begleiteten ihr Team ins Schwabenland und sorgten für eine tolle Kulisse und eine gute Atmosphäre. Probleme gab es keine, zumal sich auch die Einsatzkräfte vor Ort als sehr entspannt erwiesen.

Ein schöner Freitagabend also für alle, die es mit den Roten Teufeln halten, vor allem  natürlich weil sich die Mannschaft den ersten „Dreier“ der Saison erspielte. Dies war jedoch, wie im Vorfeld nicht anders erwartet, ein hartes Stück Arbeit gegen einen starken Aufsteiger. Die Gastgeber spielten mit der Euphorie des ersten Zweitligaheimspiels und zeigten schnellen Offensivfußball, mit dem sie der Defensive des FCK viel Arbeit bescherten. Diese zeigte sich aber clever und Standhaft, der einzige Gegentreffer war einem Strafstoß geschuldet. „Der Elfer geht in Ordnung. Es war keine Absicht, aber ich bin mit der Hand an den Ball gekommen“, zeigte sich Jan Simunek ehrlich und einsichtig. Der Tscheche kam nach der Verletzung vor dem Saisonauftakt nun etwas verspätet zu seinem ersten Saisonspiel. Dass man am Ende noch etwas zittern musste, ehe der erste Sieg eingefahren war, lag auch an dem ein oder anderen unnötigen Ballverlust. Dadurch fehlte vor allem zum Ende der Partie die Entlastung und der Gegner konnte den Ball immer wieder die die Gefahrenzone bringen. Bei den Kontermöglichkeiten fehlte zudem noch das finale Zuspiel, sonst hätte der Bundesliga-Absteiger die Partie sicherlich früher entscheiden können.

Doch das war es auch schon mit der Kritik, denn die positiven Dinge überwiegen deutlich. Zunächst mal die Tatsache, dass die Offensivabteilung des FCK diesem Namen auch wieder alle Ehre macht und sich torgefährlich zeigt. Fünf Treffer in zwei Partien, alle durch offensive Spieler, sprechen eine deutliche Sprache. Während es beim Saisonauftakt noch Mo Idrissou war, der mit einem Doppelpack glänzen konnte, legte nun sein Sturmpartner Albert Bunjaku nach und traf ebenfalls doppelt. Beim ersten Treffer schnappte er sich als Gefoulter die Kugel und trat entgegen aller Regeln selbst zum Elfer an. „Der Elfmeter war für mich eine klare Sache, ich bin am Fuß getroffen worden und habe mich anschließend sehr sicher gefühlt, den Ball zu verwandeln“, so der Doppeltorschütze nach der Partie. Einer Partie, mit der auch FCK-Chefcoach Franco Foda sehr zufrieden war. „Wir waren heute besser im Spielaufbau und im Passspiel, haben nur wenige Konterchancen zugelassen. Bei Ballgewinn wollten wir schnell umschalten, so fiel auch der zweite Treffer nach einem tollen Pass von Idrissou“, so Foda. Auf dem Erfolg ausruhen will sich am Betzenberg aber niemand. „Jetzt freuen wir uns über die drei Punkte, aber es gibt noch viel zu tun und wir werden noch viel arbeiten“, machte der Trainer deutlich. Und rief daher auch am Tag nach dem Spiel seine Schützlinge zusammen.

Beim obligatorischen Auslaufen ging es für die Spieler mit weniger Einsatzzeiten auf Trainingsplatz zwei, wo eine ausgiebige Einheit anstand. Der Rest des Teams regenerierte bei einem ausgiebigen Waldlauf. Für die medizinische Abteilung gab es nach dem hart umkämpften Spiel einiges zu tun und so landete der ein oder andere Akteur mit Prellungen und anderen Wehwechen auf der Massagebank. Dort wurde auch Alex Bugera, der nach einer Verletzung am Sprunggelenk ausgewechselt werden musste, behandelt. Für genaue Prognosen ist es aber noch zu früh. Nach einem trainingsfreien Sonntag geht es für die Roten Teufel mit der nächsten Trainingseinheit am Montag, 13. August 2012 um 10 Uhr weiter. 

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