Die Stimmung war denkbar schlecht nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Harm Osmers im Fritz-Walter-Stadion. Der FCK hatte sich gerade mit einem 1:1-Unentschieden von Arminia Bielefeld getrennt und bei Betrachtung der nackten Zahlen hätte man feststellen können, dass die Roten Teufel mit dem vierten Spiel in Folge ohne Niederlage einen Tabellenplatz gutgemacht und den FC St. Pauli im Tableau überholt hatten. Doch damit wollte sich freilich niemand beschäftigen am Mittwochabend. Zu groß war die Enttäuschung bei allen Anwesenden im Stadionrund nach Spielende, das gleichzeitig auch bedeutete, dass der Abstand zu den drei davor platzierten Teams wieder um zwei Punkte angewachsen war.

Dabei hatte es gar nicht schlecht angefangen für das Team von Coach Kosta, das durch einen sehenswerten Treffer von Willi Orban in Führung gegangen war und in der Folge weiter Druck machte. Als Srdjan Lakic nur kurz nach dem 1:0 den Pfosten traf und Alexander Ring im Nachschuss ebenfalls die riesige Chance hatte, zu erhöhen, hatten nicht nur viele Fans den Torschrei schon auf den Lippen, es schien auch nur noch eine Frage der Zeit, bis die Roten Teufel ein Tor nachlegen und damit endgültig auf die Siegerstraße einbiegen könnten. Doch es kam anders. Nach einem individuellen Fehler brachten sich die Lautrer erneut um zwei Punkte.

Während die Zuschauer, die sich auch von der ungewohnten Anstoßzeit in der Englischen Woche nicht davon abhalten ließen, auf den Betze zu pilgern, ihren Emotionen Ausdruck verliehen, war es für Spieler und Trainer schon schwieriger, die Partie in Worte zu fassen. Und auch für die schreibende Zunft war es nicht immer einfach, die richtige Formulierung zu finden.

Worte sind es aber sowieso nicht, die in der aktuellen Situation zählen. Es gilt lediglich, sich auf die eigene Leistung zu konzentrieren und von Spiel zu Spiel zu schauen. Denn die nächste Möglichkeit, es besser zu machten, lässt nicht lange auf sich warten. Der Südwest-Rivale Karlsruher SC wartet auf die Betzebuben. Ein Derby, das manchmal auch seine eigenen Gesetze haben kann, wie man so schön sagt. Vielleicht genau das richtige Spiel nach der Enttäuschung des Bielefeld-Spiels. Denn auch das ist eine der Charakteristika einer Englischen Woche. Genauso schnell, wie die Stimmung durch ein einzelnes Gegentor getrübt werden kann, kann die Situation auch schon wieder ganz anders aussehen. Also gehen wir es an: Karlsruhe schlagen!

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