Kaiserslautern, Leverkusen, Kaiserslautern, Berlin und wieder Kaiserslautern. Der FCK ist in den vergangenen Tagen quer durch Deutschland gereist und hat intensive Partien bestritten. Die Reisestrapazen und die Überstunden bzw. die 30 Überminuten in der Verlängerung des Pokalspiels bei Bayer 04 Leverkusen zollten ihren Tribut: Simon Zoller musste mit einer Muskelblessur gegen den 1. FC Union Berlin passen. Für ihn stellte FCK-Trainer Kosta Runjaic Philipp Hofmann auf. Der hatte im Stadion an der Alten Försterei eine der besten Chancen des Spiels, als er Mitte der ersten Hälfte nur knapp am Tor vorbeiköpfte. Doch irgendwie sollte es an diesem sonnigen Sonntag in Berlin nicht sein. Im Gästeblock des Stadions und zuhause an den Bildschirmen hofften die Fans auf den Lucky Punch oder einen Fehler der Berliner, doch beides blieb aus.
Am Sonntag um 13.30 Uhr trafen zwei Komponenten aufeinander, die ein Fußballfeuerwerk für die etwa 2.000 mitgereisten FCK-Fans vermissen ließen. Zum einen erinnerte man sich ungern an das letzte Auswärtsspiel in der zweiten Liga beim FSV Frankfurt. Zum anderen haben die Roten Teufel am letzten Dienstag in Leverkusen ein tolles Spiel gezeigt und einem Spitzenteam der ersten Bundesliga Paroli geboten. Man fuhr also mit etwas müden Beinen, aber breiter Brust nach Berlin.
In dieser Partie hieß es für den FCK verkehrte Welt. Denn dienstags war man selbst noch der Underdog gegen die spielstarken Leverkusener. Nun, im Auswärtsspiel beim Zweitligakonkurrenten aus Berlin, war man für viele selbst der Favorit, auch wenn man am Betzenberg die Partie gegen die heimstarken Berliner alles andere als einfach einschätzte. Dennoch übernahmen die in schwarz spielenden Roten Teufel direkt die Initiative, auch weil es die Spielweise des Gegners erforderte. Der Betze hatte am Ende fast 65 Prozent Ballbesitz, gewann die meisten Zweikämpfe und ließ die „Eisernen“ kaum gefährlich an den Ball kommen. „Ich kann meiner Mannschaft heute nichts vorwerfen. Wir haben zu Null gespielt und defensiv insgesamt gut gestanden. Wir haben zudem eine sehr intensive Woche hinter uns“, befand FCK-Trainer Kosta Runjaic nach der Begegnung.
Nicht nur der FCK stand defensiv gut. Die heimstarken Berliner (zuvor vier Siege in den letzten vier Heimspielen) lauerten ab der Mittellinie und störten dann den Spielaufbau der Roten Teufel. Sie machten ihrem Spitznamen „Eisern Union“ alle Ehre und verteidigten den eigenen Strafraum eisern. Der FCK ließ dementsprechend den Ball laufen und spielte geduldig. Im zweiten Durchgang ergaben sich dadurch vereinzelt Chancen. Unter anderem probierte es Karim Matmour mehrfach aus der Distanz, aber Unions Torhüter Amsif fischte die Bälle ohne Probleme. „Wir hätten die Chancen, die wir hatten, reinmachen müssen. Da hat uns heute das nötige Glück gefehlt, Union hat es uns sehr schwierig gemacht“, sagte Matmour nach dem Spiel und zeigte sich direkt kämpferisch im Hinblick auf das nächste Heimspiel: „Wir hätten unseren Fans, die uns auch heute wieder toll unterstützt haben, natürlich gerne drei Punkte geschenkt. Aber das werden wir dann im kommenden Heimspiel gegen Nürnberg nachholen.“
Festzuhalten bleibt: Nach intensiven Tagen und einer starken Leistung im Pokal spielte der FCK dominant, blieb im Abschluss aber glücklos. Geändert hat sich dadurch in der Tabelle nicht viel, denn dank des Remis der Darmstädter (1:1 beim FSV Frankfurt) steht der 1. FC Kaiserslautern weiterhin in der Spitzengruppe der Liga und hat jetzt 42 Punkte.
Sicherlich ist der erhoffte Sprung auf den zweiten Platz ausgeblieben und sicherlich unkt manch einer nun, dass man als Aufstiegskandidat und als Spitzenmannschaft der zweiten Liga solch einen Abwehrriegel doch (locker) knacken müsse. Aber nach solch intensiven Tagen und Spielen darf man mit einem Remis in der Fremde auch mal zufrieden sein. Die Duelle mit den direkten Konkurrenten aus Karlsruhe und Darmstadt stehen dem 1. FC Kaiserslautern schließlich noch bevor – dann auch wieder ohne „eiserne“ Abwehr des Gegners.
Am Montag nach dem Spiel ging es auf dem Betzenberg dann direkt wieder ans Training. Die am Vortag eingesetzten Akteure regenerierten bei einer Laufeinheit durch den Pfälzer Wald, während die übrigen Roten Teufel 90 Minuten auf dem Rasen ackerten. Nachdem der Dienstag, 10. März 2015, trainingsfrei ist, beginnt dann am Mittwoch, 11. März 2015 um 15.30 Uhr die Vorbereitung auf das Heimspiel am 25. Spieltag.