„Olé, Rot-Weiß, Olé“, schallte es in den Schlussminuten des Spiels gegen Dynamo Dresden von den Rängen im Fritz-Walter-Stadion. Nicht ganz so trotzig-schön vielleicht, wie vor einem Jahr nach dem zweiten Relegationsspiel gegen Hoffenheim, aber doch wieder ein Stück weit ergreifend. Die meisten FCK-Fans auf den Tribünen dürften zu diesem Zeitpunkt bereits informiert gewesen sein über das Ergebnis aus Cottbus. Insofern waren die Gesänge mal wieder ein Beweis dafür, wie treu die Anhänger zu ihrem Verein stehen, selbst wenn dieser voraussichtlich ein weiteres Jahr in Liga Zwei verbringen wird.

Auch den Spielern konnte man an diesem letzten Heimspiel-Tag der Saison 2013/14 keinerlei Vorwürfe machen. Gegen die um den Klassenerhalt kämpfenden Gäste hatten die Roten Teufel noch einmal alles gegeben. Am Ende hatten sie dennoch hilflos hinnehmen müssen, wie ihr 4:0-Kantersieg durch den noch „kanterigen“ 6:0-Sieg von Greuther Fürth quasi zur Makulatur wurde. Drei Punkte und sechs Tore müssen die Roten Teufel jetzt im letzten Spiel gegen Düsseldorf aufholen. „Ein Fußballwunder“ müsste her, wie es unter anderem Markus Karl und Florian Dick nach dem Spiel formulierten.

Allerdings ist den Roten Teufeln bewusst, dass es dafür schon ein paar ganz besonders kuriose Entwicklungen am letzten Spieltag geben müsste. „Vielleicht gewinnen wir mit sechs, sieben, acht Toren und Greuther Fürth verliert. Alles ist möglich“, sagte Geburtstagskind Ruben Jenssen recht kämpferisch, musste dann allerdings selbst ein wenig schmunzeln angesichts dieser ziemlich gewagten Prognose. Coach Kosta Runjaic will sich derweil gar keine Gedanken über „Wenns und Abers“ machen. „Wir konzentrieren uns auf unsere letzte Aufgabe in Düsseldorf“, betonte er.

Stattdessen rücken am Ende der Saison auch andere positive Aspekte langsam in den Fokus. Selbst wenn der große Traum vom Aufstieg nämlich am nächsten Wochenende endgültig zerplatzen sollte, können die Roten Teufel zumindest teilweise auch positive Bilanz ziehen. Willi Orban, Jean Zimmer, der eingewechselte Jan-Lucas Dorow, dazu noch Dominique Heintz und zuletzt auch Traumtorschütze Kevin Stöger – etliche Talente, zum Großteil aus dem eigenen Nachwuchs, haben sich in diesem Jahr bei den Profis etabliert. „Wir hatten ja nicht nur das eine große Ziel, sondern auch verschiedene Unterziele“, betonte auch Kosta Runjaic. „Dazu gehörte es auch, die Jugend zu integrieren“.

Der 4:0-Erfolg gegen Dynamo Dresden konnte nicht mehr korrigieren, was der FCK im Laufe der Saison hat liegen lassen. Es ist aber ein weiteres Indiz dafür, dass der eingeschlagene Weg in die richtige Richtung geht. Das „eine große Ziel“ rückt dann im nächsten Jahr wieder in den Fokus. Vorausgesetzt, es passiert am letzten Spieltag nicht etwas, das es laut einem bekannten Schlager ja doch „immer wieder“ gibt.

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