Völlig zu Recht sprachen die Lautrer Profis nach dem Schlusspfiff von einem "super Spiel", von "Riesenchancen" und davon, dass sie "die bessere Mannschaft" waren. Wer bei diesen Statements das Ergebnis der Partie nicht kannte, wäre wohl vom ersten Lautrer-Auswärtssieg der Saison ausgegangen. “Schwer zu erklären”, fand Alexander Ring, dass am Ende die Franken auch ihr drittes Heimspiel für sich entscheiden konnten und die Lautrer die Heimreise mit leeren Händen antreten mussten. “Wir machen ein super Spiel und verlieren 1:2”, sagte der Finne, der die Gäste mit seinem zweiten Saisontor nach toller Kombination zunächst in Führung gebracht hatte.
Anschließend verpassten es die Gäste allerdings, den zweiten Treffer nachzulegen und damit auch auf der Anzeigetafel für klare Verhältnisse zu sorgen. Chancen dazu gab es reichlich. Wieder durch Ring, durch Kevin Stöger, Karim Matmour, Markus Karl und vor allem durch Philipp Hofmann. Der Stürmer, zum zweiten Durchgang für den gelb-belasteten Kapitän Srdjan Lakic in die Partie gekommen, verpasste in der 69. Minute die erneute Führung zum 2:1 um wenige Zentimeter.
Stattdessen durfte der Fürther Trainer Frank Kramer nach der Partie den Biss und die Hartnäckigkeit seiner Mannschaft loben, die sich am Ende belohnt habe. Tatsächlich wurden die Gastgeber im Verlauf der zweiten Halbzeit gefährlicher und die Lautrer hatten auch einmal Glück, dass Kacper Przybylko das Kunststück fertigbrachte, den Ball aus zwei Metern neben den Pfosten zu setzen. Vor allem war das Kleeblatt aber gnadenlos effizient. Denn es war die allererste Chance der Grün-Weißen, die Marco Stiepermann nach fast einer Stunde zum zu diesem Zeitpunkt sehr schmeichelhaften Ausgleich nutzte und bei der Innenverteidiger Willi Orban mit einer unglücklichen Aktion auch noch unfreiwillig die Vorarbeit leistete. Mit ihrer dritten guten Chance durch Tom Weiland in der Schlussphase drehten die Fürther die Partie schließlich komplett.
Als Schiedsrichter Peter Gagelmann das Spiel abpfiff, sanken die Roten Teufel zunächst etwas ungläubig auf den Rasen. Nachdem sich der erste Frust aber gelegt hatte, blickten die Profis schon wieder tatendurstig nach vorne. Es gebe doch nichts Besseres, als am Mittwoch schon wieder das nächste Spiel zu haben und sich die verlorenen Punkte dann wiederholen zu können, sagten etwa Ring und Hofmann. Und Jean Zimmer war “fest davon überzeugt, dass wir daraus lernen und dann in Zukunft solche Spiele siegreich gestalten werden”. Worte, die man von dem kleinen Dauerläufer auf der rechten Seite gerne hört und bei denen man sich auch schon wieder auf das anstehende Heimspiel gegen Union Berlin freuen darf. Denn im heimischen Fritz-Walter-Stadion passten bislang nicht nur die Leistungen der Betzebuben, nach 90 Minuten stimmten auch die Ergebnisse.