Entertainer Stefan Raab sagte gestern bei seiner Eisfußballshow: „Immer gewinnen ist wie jeden Tag Erbsensuppe essen.“ Gestern schmeckte die Erbsensuppe in Darmstadt mal so gar nicht – ziemlich bitter war sie, ungenießbar. Das Unbehagen war nach der 2:3-Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten groß, wurde sie doch durch eine umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung eingeleitet. Ziemlich genau 16.150 Zuschauer und ein paar mehr an den Bildschirmen hatten gesehen, wie Marius Müller Florian Heller den Ball vom Fuß grätschte, foulfrei. Romain Brégerie war’s egal und er verwandelte den Strafstoß zum 1:1. Der Anfang vom Ende. „Zur Elfmetersituation kann ich nicht viel sagen, und ich kann mir den Pfiff auch nicht erklären. Ich gehe raus und es ist sau eng, aber ich blocke nur den Ball, da ist kein Stollen und kein Fuß im Spiel. Ich spiele den Ball mit der Wade. Als dann der Pfiff kam, habe ich die Welt nicht mehr verstanden“, sagte FCK-Keeper Marius Müller.

 

Irgendwie war nach diesem Ausgleich der Wurm drin, und was für einer. Er schlängelte sich durch das gesamte Spiel und kroch erst Anfang der zweiten Hälfte langsam in sein Wurmloch zurück. „Der anschließende Ausgleich war meines Erachtens die spielentscheidende Szene. Danach war dann auch richtig Feuer im Hexenkessel. Wir haben uns in der Folge zu viel mit dem Drumherum befasst und dabei vergessen, zu verteidigen“, sagte FCK-Trainer Kosta Runjaic nach dem Spiel. War es die fehlende Erfahrung? Die Kulisse? Wohl eine Mischung.

 

Der Elfmeterpfiff hatte seine Spuren hinterlassen: Die FCK-Abwehr erwischte nicht ihren besten Tag, und auf Darmstädter Seite rannte Marcel Heller über den Platz wie ein Duracell-Hase, der gefühlt jeden Zweikampf gewann. Brutal wurden Lautrer Fehler bestraft und ruck, zuck stand es 1:3. Ein bitteres Beispiel, wie gnadenlos einfach und effektiv der Fußball sein kann.

 

Im zweiten Durchgang zeigte Darmstadt, warum es die zweitbeste Abwehr der Liga hat und ließ bis auf den Anschlusstreffer von Kevin Stöger kaum etwas zu. Ähnlich wie bei der 0:2-Niederlage beim FSV Frankfurt sollte sich der FCK wenige Stunden nach dem Abpfiff aber nicht mit Lamentieren aufhalten. Eckballtorschütze Kerem Demirbay bringt es auf den Punkt: „Wir haben noch drei Spiele, die werden nicht einfach werden, aber wir sind noch einen Punkt vor Darmstadt und die müssen auch erst mal zusehen, wie sie uns noch einholen können.“

 

Am Samstag, 9. Mai 2015, empfängt der FCK zuhause den abstiegsbedrohten FC St. Pauli. Der Gedanke an die Heimstärke des FCK sollte die 2:3-Niederlage schnell aus den Köpfen der Roten Teufel jagen. „Ich bin zuversichtlich, dass es nächste Woche wieder anders aussieht und wir das Spiel gewinnen“, betont Torhüter Marius Müller. Zuhause schmeckt die Erbsensuppe nämlich am besten.

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