“Wir waren die bessere Mannschaft”, “wir haben ein gutes Spiel gemacht, “wir haben viel mehr investiert": Sätze wie diese hörte man von den Profis der Roten Teufel nach der Partie gegen den FC St. Pauli. Tatsächlich bestätigten auch zwei weitere Wahrnehmungen der letzten Vorrunden-Begegnung, dass die Spieler mit ihren Einschätzungen richtig lagen. Gäste-Trainer Ewald Lienen etwa sprach von einem “etwas glücklichen Sieg” und einem “unfassbaren Druck”, unter dem seine Mannschaft gerade nach der Halbzeit gestanden habe. Die FCK-Fans schließlich honorierten Leistung und Moral der Betzebuben trotz der nicht gerade rosigen Heimbilanz mit aufmunterndem Applaus. Schon während der 90 Minuten wurden die Jungs um Kapitän Daniel Halfar von den Zuschauern unermüdlich nach vorne getrieben.
“Die Fans haben die Leistung honoriert”, sagte Lukas Görtler nach dem Schlusspfiff und grämte sich wie alle, die es mit dem FCK halten, dass die Partie bei einem etwas anderen Auftakt womöglich einen ganz anderen Verlauf genommen hätte. “Unglücklicher kann man nicht in ein Spiel starten”, kommentierte Cheftrainer Konrad Fünfstück die Situation in der 3. Minute, als die Gäste nach einem Eckstoß zuerst zweimal zum Kopfball kamen, ehe Chris Löwe das Leder schließlich beim Rettungsversuch ins eigene Tor beförderte. Auch das 0:2 aus heiterem Himmel hatte sich wahrlich nicht abgezeichnet. Eine “volle Breitseite” sei der Gegentreffer mitten in die größte Lautrer Drangphase gewesen, sagte Konrad Fünfstück, dessen Team sich aber auch von diesem Rückschlag nicht unterkriegen ließ.
Um ein Haar hätte Halfar schon Sekunden später die passende Antwort gehabt. Gäste-Schlussmann Robin Himmelmann konnte die Chance des Lautrer Kapitäns aber mit einer starken Fußabwehr zunichte machen. Weitere zehn Minuten später wurde Halfar aber doch belohnt, als ein eigentlich als Flanke gedachter Ball ins lange Eck flutschte. Jetzt bebte der Betze und die Mannschaft drängte weiter auf den nächsten Treffer. Am dichtesten dran war Kacper Przybylko, der in der 73. Minute freie Schussbahn hatte, seinen Versuch aber mit vollem Risiko über das Tor der Paulianer jagte. “Wir hätten den Ausgleich verdient gehabt”, sagte Manni Osei Kwadwo, der in der Schlussphase zusammen mit Marcel Gaus und Maurice Deville zusätzlichen Schwung ins Angriffsspiel des FCK brachte.
Überhaupt freute sich Konrad Fünfstück, dass er nach einigen Verletzungssorgen in den vergangenen Wochen wieder deutlich mehr Alternativen hatte. Das sei “positiv, auch für die nächsten Spiele”, sagte der Coach. Zumal die Roten Teufel gegen den MSV Duisburg auf die gelbgesperrten Patrick Ziegler und Daniel Halfar verzichten müssen. Mit der tollen Unterstützung der Fans sei er für das Heimspiel gegen die Zebras “absolut zuversichtlich”, so Fünfstück weiter. Und auch Osei Kwadwo glaubt fest daran, dass der dritte Dreier im Fritz-Walter-Stadion nicht mehr lange auf sich warten lässt. “Wenn wir abrufen, was wir heute abgerufen habe, dann holen wir den Heimsieg.”
Einen Tag nach der Partie gegen den FC St. Pauli versammelte Konni Fünfstück seine Mannschaft erneut auf dem Betze. Während es für einen Teil des Teams zu Übungen raus auf den Trainingsplatz ging, absolvierte die Startelf eine regenerative Einheit im Kraftraum. Ab Mittwoch starten die Roten Teufel dann mit der Vorbereitung auf das nächste Heimspiel zum Rückrundenauftakt gegen den MSV Duisburg.