Es blieb einigermaßen ruhig und neben ein paar gezündeten Rauchwerken hielten auch die Frankfurter Provokateure still. So kam es nach Polizeiinformationen zu insgesamt 15 vorübergehenden Festnahmen und nicht zu weiteren nennenswerten Auseinandersetzungen.
Gottlob möchte man meinen, wenn man die hochgejazzten Medienberichte im Vorfeld der Partie betrachtet. Doch Vorsicht war in jedem Fall geboten und so erwiesen sich die von Verein, Polizei und Ordnungsamt eingeleiteten Maßnahmen erneut als sinnvoll und zielführend.
Leider war die Partie auf dem Platz für die Roten Teufel weniger erfolgreich. Um den Lohn einer beinahe tadellosen ersten Halbzeit brachte sich die Elf von Cheftrainer Marco Kurz wenige Augenblicke vor dem Halbzeitpfiff, als die Hessen die im Vorwärtsgang befindliche Elf um Kapitän Martin Amedick auskonterte und Theofanis Gekas cool einschob. Für die zweite Hälfte hatte sich das Team viel vorgenommen, doch konnten die Spieler kaum etwas umsetzen. So kam es am Ende zum verdienten Sieg der Eintracht, der zwar zu hoch ausfiel, aber auf Grund der zweiten Hälfte leider in Ordnung ging.
Srdjan Lakic, der Mitte der ersten Halbzeit mit einem Foulelfmeter die Chance hatte, die Partie in eine andere Richtung zu lenken, machte seinen Fehlschuss für die Niederlage mitverantwortlich: „Am Ende ist jeder nicht verwandelte Elfmeter schlecht geschossen. Ich habe mich gut gefühlt und auch die Ecke gut getroffen, hätte aber im Nachhinein etwas schärfer schießen müssen.“ Marco Kurz sah in der ersten Hälfte einige starke und gute Aktionen, die seine Elf leider nicht zu Ende gespielt hat. Er konstatierte zudem, dass die noch unerfahrene Mannschaft sich leider vom Schock des Gegentreffers kurz vor der Halbzeit nicht erholt hat. Die Frankfurter zeigten dann, woran es den Roten Teufeln in dieser Saison bisher am meisten fehlte, denn die Routine mit der die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe das Spiel in Hälfte Zwei über die Bühne brachte, war beeindruckend.
Für den FCK gilt es nun, eng zusammenzurücken und die Ruhe zu bewahren. Schon kurz nach Abpfiff gaben sich die Verantwortlichen kämpferisch und appellierten an das gesamte Vereinsumfeld, weiterhin wie ein großes Kollektiv zusammenzustehen. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz lobte ausdrücklich das Auftreten der FCK-Fans, die anstatt auf die Provokationen von Gästeseite einzugehen, eine tolle Choreographie präsentierten und ihre Mannschaft über die gesamte Spieldauer anfeuerten. „Nur so können wir unser Ziel erreichen. Jeder weiß, dass es eine ungeheuer schwere Saison werden wird. Es geht einzig und allein darum, mit allen Mitteln in der Liga zu bleiben und dieses Ziel können wir nur mit unseren fantastischen Fans im Rücken schaffen“, so der ehemalige Nationalstürmer.
Am Tag nach der bitteren Niederlage zog Marco Kurz eine intensive Einheit mit den Reservisten durch, die eingesetzten Spieler waren im Kraftraum zum aktiven Regenerieren. Zu Beginn arbeiteten Spieler und Trainer anhand eines intensiven Videostudium s die Partie auf und diskutierten die Fehler des Vortags. Anschließend kümmerten sich Vereinsarzt Uli Schmieden und die Physiotherapeuten Dirk Pagenstecher und Erik Schön um ihre Schützlinge. Chadli Amri wird mit einem akuten Reizzustand nach einer Außenbandläsion für etwa eine Woche ausfallen. Bei Torwart Tobias Sippel wurde eine Kernspintomographie durchgeführt, um die erleichternde Diagnose Schmiedens zu bestätigen: Der Bad Dürkheimer erlitt eine Außenbanddehnhung im linken Knie und wird unter der Woche wieder trainieren können. Clemens Walch, der zur Halbzeit mit einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden musste, ging es zwar schon besser, doch der Österreicher musste mit Schädelbrummen noch etwas kürzer treten. Zahlreiche weitere Spieler mussten im Nachgang der Partie intensiv behandelt werden, doch das medizinische Team ist sich sicher, sie vor dem immens wichtigen Spiel in Freiburg wieder fit zu bekommen.