Rückblende: Gerade einmal drei Wochen ist es her, da sind die Roten Teufel in voller Fahrt aus der Winterpause gekommen. Das als wegweisend bezeichnete Spitzenspiel gegen Greuther Fürth wurde mit 2:1 gewonnen, wenige Tage später zog die Mannschaft durch einen 1:0-Erfolg bei Bayer Leverkusen sensationell ins Halbfinale um den DFB-Pokal ein. Es ist schwer zu erklären, was seitdem passiert ist. Die nackten Zahlen sind aber schonungslos: 0:1 bei Erzgebirge Aue, 1:2 gegen den VfR Aalen, 0:1 bei Energie Cottbus. Drei Niederlagen gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel. Der stolze Segler FCK kämpft mit einer mächtigen Schräglage.
Er sei kein Schönwetter-Kapitän, hatte Cheftrainer Kosta Runjaic schon nach der bitteren Heimniederlage gegen Aalen am vergangenen Spieltag gesagt. Rückschläge und Herausforderungen gehören zum Geschäft dazu. Auch gegen die vermeintlich Kleinen. Einfache Spiele gebe es in der zweiten Liga sowieso nicht, so der Coach. Auf die Bestätigung seiner Worte in Cottbus hätte Kosta Runjaic ebenso wie seine Spieler gerne verzichtet. „Wir sind alle wahnsinnig enttäuscht“, sagte der Trainer in seinem eher knappen Fazit nach der Partie. Man müsse sich natürlich Gedanken machen, wie es jetzt weitergeht, werde dabei aber nicht in puren Aktionismus verfallen.
„Das geht uns allen sehr nahe. Ich denke man sieht, dass wir wollen, aber es gelingt nichts“, sagte Markus Karl. Florian Dick ergänzte: „Da können wir uns nur als Team selbst wieder rausziehen.“ Kapitän Kosta und seine Besatzung sind nun gefragt, das FCK-Schiff wieder flottzumachen.
Dass der Ton im Umfeld etwas ruppiger, es insgesamt etwas unruhiger wird, ist dem Trainerteam und den Spielern natürlich bewusst. Gerade der Frust der rund 700 Cottbus-Fahrer, die an einem Freitag die mehr als 600 Kilometer in die Lausitz auf sich genommen haben, ist verständlich. Was dagegen hilft, sind einzig und alleine Tore und Punkte. „Wir brauchen jetzt Erfolgserlebnisse“, so Florian Dick. Bei noch elf ausstehenden Partien sind immer noch genügend Zähler zu vergeben. Aufgeben gilt für einen Lautrer nicht. Die Segel werden nicht gestrichen. Auch nicht in schwerer See.