Der “Lucky Punch” sei am Schluss leider nicht gelungen, sagte Kevin Stöger nach der Partie. Die Mannschaft habe gekämpft und gefightet, so der Österreicher. Zumindest das Unentschieden sei trotz des zwischenzeitlichen Rückstandes “überaus verdient”. Eine Einschätzung, die auch Cheftrainer Kosta Runjaic teilte. “Alles in allem hatten wir ein leichtes Plus an Chancen, daher wäre es durchaus verdient gewesen, zu gewinnen. Ein großes Kompliment an unsere junge Mannschaft.” Mit seinem Kollegen Achim Beierlorzer war sich der Coach einig, ein “überragendes” Zweitligaspiel gesehen zu haben.

Tatsächlich hatte die Begegnung fast alles von dem, was ein Fußballspiel auf dem Betzenberg zu einem besonderen Erlebnis machen kann. Ein enorm hohes Tempo, jede Menge rassige Zweikämpfe und nicht zuletzt eine richtig aufgeheizte Atmosphäre. Sozusagen als Zugabe gab es auch noch einen Platzverweis für den Leipziger Emil Forsberg, nur der erlösende Siegtreffer wollte eben nicht mehr fallen. Er glaube, es war “das lauteste Spiel der Saison”, verteilte Sebastian Jacob stellvertretend für die ganze Mannschaft ein Sonderlob an die Fans, die das Team von Beginn an bedingungslos nach vorne gepeitscht hatten.

Natürlich hatte der Stürmer dabei auch noch jene Szene im Hinterkopf, in der er in der 62. Minute die Partie hätte ebenfalls entscheiden und den Geräuschpegel noch ein Level höher schrauben können. Frei vor Leipzigs Schlussmann Fabio Coltorti visierte Jacob die kurze Ecke an, setzte seinen Schuss aber wenige Zentimeter neben den Pfosten. Ähnlich groß war die Gelegenheit für Ring, der Coltorti in der Nachspielzeit ebenfalls freistehend nicht überwinden konnte. “Der Torwart kommt zwar gut raus, aber normal mache ich so eine Möglichkeit rein”, sagte der Finne nach dem Schlusspfiff leicht geknickt.

Trotz einer stattlichen Anzahl an guten Chancen durfte so am Montagabend nur zweimal gejubelt werden. Zunächst von Gäste-Stürmer Yussuf Poulsen, der den für den verletzten Tobias Sippel im Lautrer Kasten stehenden Marius Müller in der 16. Minute überwand. Dann von Simon Zoller. Der Torjäger netzte nach Vorlage von Stöger vier Minuten später eiskalt zum ebenso schnellen wie wichtigen Ausgleich ein. Der reichte unter dem Strich zur Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes. Einen Punkt vor Darmstadt 98 und zwei Zähler vor dem Karlsruher SC.

“Wir haben wieder gepunktet, sind nach wie vor Zweiter und zu Hause ungeschlagen”, sagte Ring. Nun heiße es “runterkommen und in Bochum wieder voll angreifen”, ergänzte Stöger. Die Partie beim VfL steht bereits am kommenden Freitag auf dem Programm. „Mit dem gleichen Mut, mit der gleichen Power” wolle man diese Begegnung angehen”, blickte auch Coach Kosta bereits wieder voraus: “Und wenn wir so spielen wie heute, dann gewinnen wir auch.”

Einen Tag nach dem Unentschieden ging es für sieben Rote Teufel auf den Trainingsplatz, wo eine kurze aber knackige Trainingseinheit absolviert wurde. Diejenigen die gestern länger im Einsatz waren, arbeiteten dagegen im regenerativen Bereich. Spätestens mit der Trainingseinheit am Mittwoch, 22. April 2015 um 11 Uhr, auf dem Betzenberg, richtet sich der Fokus dann auf die nächste Aufgabe, den VfL Bochum.

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