„Am besten schicken wir die Punkte gleich mit der Post auf den Betzenberg“, donnerte Paul Breitner 1982, als die Bayern mal wieder alles andere als gut im Fritz-Walter-Stadion aussahen. Sicherlich sind die Bayern kein Vergleich zum SV Sandhausen, bei dem der 1. FC Kaiserslautern gestern – leider mal wieder – nichts holen konnte. Aber vielleicht hat der eine oder andere Spieler genau an diesen Satz gedacht, als er nach dem Spiel in der kuscheligen Mixed Zone des Sandhäuser Stadions stand oder auch saß, wie beispielsweise Sascha Mockenhaupt. Zusammen mit seinem Partner in der Innenverteidigung Stipe Vucur hatte er kämpferische 90 Minuten hinter sich, warf sich in jeden Ball und wurde am Ende nicht belohnt. „Deswegen hasst oder liebt jeder den Fußball. Zwei Mannschaften haben sich in alles reingehauen und im Endeffekt hat die Mannschaft gewonnen, die einen Fehler weniger gemacht hat“, sagte ein geknickter Mockenhaupt.
Dieser Satz würde sich auch gut in einem Fußballlexikon machen, drückt er doch hervorragend aus, wie schmerzhaft der Fußball für seine Anhänger manchmal sein kann. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten die FCK-Fans den Torschrei mehrfach auf den Lippen, setzten immer wieder an, doch der Jubel blieb aus. „Das war heute unglücklich. Wir haben 90 Minuten engagiert gespielt, aber heute kam eines zum anderen“, sagte Daniel Halfar, dessen Miene nach dem Spiel logischerweise ebenfalls wenig Sonnenschein verbreitete.
Das „eine“, dass dann zum „anderen“ kam, ereignete sich vor dem Gegentor. Sandhausens Jovanovic erwischte Markus Karl mit der Hand am Hals, Karl blieb liegen, Sandhausen spielte weiter und es gab die folgenschwere Ecke. Der Schiedsrichter hätte diese Aktion als Foul werten können, Sandhausen hätte den Ball ins Aus spielen können oder der Betze einfach nicht ins eigene Tor köpfen sollen. Hätte, wäre, wenn und aber: „Fußball findet nicht im Konjunktiv statt“, sagte schon der damalige Schalker Profi Fabian Ernst.
Die Roten Teufel richteten die Köpfe kurz vor der Abfahrt nach Kaiserslautern schon wieder nach oben. „Wir haben jetzt sechs Punkte aus den letzten drei Spielen geholt. Wir können grundsätzlich mit diesen Spielen zufrieden sein. Wir legen das an den Tag, was den FCK auszeichnet. Wenn wir das in den nächsten Spielen umsetzen, sind wir für jeden Gegner unbequem und eklig. Wir werden unsere Punkte noch holen und sind auf einem richtigen Weg“, sagte Kapitän Daniel Halfar.
Es bleibt also weiter bei der verbesserungswürdigen Bilanz beim SVS, der den dritten Sieg in Folge einfuhr. Das mit postalischen Punkten vergessen wir jedoch wieder schnell – schließlich gibt es heutzutage ja auch E-Mails – und ein Rückspiel auf dem Betzenberg. Dort hat der FCK in drei Spielen dreimal gegen Sandhausen gewonnen. Also, weitermachen!
Weiter ging es zumindest schon mal am Tag nach der Niederlage. Während die Startelf im Kraftraum regenerative Trainingseinheiten einlegte, ging es für den Rest des Kaders auf den Platz. Lediglich Daniel Halfar und Jean Zimmer haben laut Cheftrainer Konrad Fünfstück mit kleineren muskulären Blessuren zu kämpfen, größere Verletzungen blieben aus. Im Anschluss an die Trainingseinheit stand nach dem gemeinsamen Mittagessen ein angenehmer Termin auf dem Programm: In der Karlsberg Fanhalle Nord begrüßte der Profikader gemeinsam mit dem gesamten Trainerteam um Konni Fünfstück rund 150 Fans zur traditionellen Rolli-Autogrammstunde. Einen ausführlichen Bericht dazu gibt es an anderer Stelle auf der FCK-Homepage zu lesen.