Gut gespielt und dennoch verloren“ hieß es in nach den vergangenen Spielen und schon viel zu häufig in dieser Saison. Nicht wenige der Zuschauer im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion mögen gestern daran gedacht haben, als Sven Bender rund zehn Minuten vor dem Ende einen starken Tobias Sippel im Kasten der Roten Teufel doch noch überwinden konnte. Dass FCK-Chefcoach Marco Kurz sich nach dem Spiel doch noch darüber freuen konnte „endlich einmal für die Arbeit belohnt worden zu sein“, hatte er einer Mannschaft zu verdanken, die sich einmal mehr an das bekannte Motto „Lautrer geben niemals auf, sie kämpfen“ gehalten hatte. Und einem Jan Moravek, der nach 90 Minuten mit einem fulminanten Knaller in den Winkel den Betzenberg zum ausrasten brachte. All der Frust nach den vergangenen guten, aber verlorenen Spielen, schien sich im Torjubel nach dem Ausgleich zu entladen. Endlich wurde der Einsatz und die Leidenschaft der Mannschaft belohnt. Der Knoten scheint geplatzt. 1:1 gewonnen!
Das Topspiel am Samstagabend hatte alles zu bieten. Ein mit fast 50.000 Zuschauern ausverkauftes Fritz-Walter-Stadion, eine fantastische Atmosphäre, die mit einer dank tausender Wunderkerzen strahlenden Westkurve begann, und mit lautstarker Unterstützung auf beiden Seiten weiter ging. Auch auf den Rängen lieferten sich der FCK und der BVB ein Duell auf höchstem Niveau. Und es ist kaum anzunehmen, dass auch nur ein Besucher gestern unzufrieden nach Hause ging. „Wir haben heute die Möglichkeit genutzt, uns den Kredit zurück zu erspielen, den wir in den letzten Wochen etwas verloren hatten. Die Fans waren alle zufrieden“, freute sich Christian Tiffert nach der Partie, in der nur die Latte des Gehäuses verhinderte, dass ihm ein Treffer Marke „Tor des Monats“ gelang. Diesen erzielte dafür sein Teamkollege Jan Moravek. Mit der Folge, dass der Tscheche nach dem Spiel einen wahren Medienmarathon vor sich hatte. Denn natürlich wollte jeder ein Kommentar des Torschützen, der in dutzende Mikrofone spreche musste, und sich dabei gewohnt Bescheiden zeigte. „Vielleicht war es mein wichtigster Treffer für den FCK, viel wichtiger war aber, dass wir einen Punkt gegen Borussia Dortmund erringen konnten“, erklärte der 21-Jährige.
Am Sonntag nach dem Spiel rief Marco Kurz sein Team wie gewohnt zum Training und Auslaufen zusammen. Und natürlich, um die kleineren Blessuren behandeln zu lassen, die eine solch kampfbetonte Partie unweigerlich mit sich bringt. Doch die Physiotherapeuten des FCK, die zuletzt bei Martin Amedick hervorragende Arbeit geleistet haben und dafür gesorgt haben, dass der Kapitän gestern bereits wieder mit von der Partie war, hatten glücklicherweise keine Hiobsbotschaften zu berichten. Bis auf den bereits zuvor leicht angeschlagenen Ivo Ilicevic gibt es keine größeren Verletzungen.
So konnte der Teil des Kaders, der gestern nicht oder nur kurz zum Einsatz kam, mit Cheftrainer Marco Kurz eine intensive Einheit auf Trainingsplatz Zwei absolvieren, während der Rest des Teams sich nach der schweren Partie im Kraftraum abstrampelte und regenerierte. Nach einem freien Montag beginnt am Dienstag wieder die Vorbereitung auf die nächste Partie. Da geht es nach Hannover, zu den in dieser Saison überraschend starken 96ern. Aber dass der FCK auch mit Teams aus dem oberen Tabellendrittel mithalten kann, hat er am Samstag deutlich bewiesen.