Offen und selbstkritisch wurden die Fehler der vorangegangenen Partie analysiert und auch mit Kritik an der eigenen Leistung wurde nicht gespart. Das bringt zwar die drei Punkte auch nicht in die Pfalz, zeigt aber, wie lern- und wissbegierig der Kader um die Kapitäne Martin Amedick und Srdjan Lakic ist.
Der Abwehrchef meldete sich dann auch in der wuseligen Mixed-Zone der Dauerbaustelle Millerntor offen zu Wort: "Neben der 1:2-Niederlage im Derby in Mainz, wo wir sogar in Führung lagen, war das Spiel heute sicherlich die dümmste Niederlage der bisherigen Saison. Nach dem tollen 5:0 gegen Schalke haben wir es nicht geschafft, uns auf die einfachen Dinge zu konzentrieren und wir haben zu viele Zweikämpfe verloren. Dass wir dann noch wegen eines Eigentores verlieren, ist typisch und Folge richtig. Wir hätten entscheidenden Boden zwischen uns und St. Pauli gut machen und uns ein wenig absetzen können."
Auch Unglücksrabe Christian Tiffert, der Torwart Tobias Sippel mit einem sehenswerten Kopfball in eigene Gehäuse überwand, sparte nicht mit klaren Statements: "Viel Kampf und alles andere als eine schöne Partie", hatte der Mittelfeldspieler gesehen, "eigentlich eine typische 0:0-Partie, es ist bezeichnend, dass dieses Spiel durch eine Eigentor entschieden wurde." Es passt zu guter Letzt ins Bild, dass sich Srdjan Lakic in kühlen Norden seine fünfte Gelbe Karte abholte und nun im letzten Heimspiel der Hinrunde fehlen wird. Cheftrainer Marco Kurz wird gegen die zwar schlecht in die Saison gekommenen Niedersachsen also umbauen müssen. Schaut man auf die großen Namen im Kader des Werksclubs, so ist die Favoritenrolle ziemlich klar. Doch bange ist weder ihm noch der Mannschaft. Schließlich steht ein Betze-Spiel bevor und das Fritz-Walter-Stadion wird die Roten Teufel nach vorne peitschen.
Zwar hatten die FCK-Mediziner am Samstagmittag nach Rückkehr von der Waterkant einige Arbeit vor der Brust, doch waren sie optimistisch, alle Blessuren in den Griff zu bekommen, so dass der beinahe komplette Kader am Dienstag in die Vorbereitung auf dem Heimjahres-Abschluss einsteigen wird können. Auch Jan Moravek, der eine schmerzhafte Platzwunde am Mund davontrug, wird mitwirken können, so dass Marco Kurz nur auf Verteidiger Jan Simunek verzichten muss.