Seit drei Partien hatte Lukas Görtler zuletzt nicht mehr für die Roten Teufel gespielt. Dass der Angreifer nun ausgerechnet im Derby gegen den Karlsruher SC wieder zur Startelf gehören sollte, konnte Anhänger und Beobachter des FCK dennoch nicht wirklich überraschen. Er habe sich im Training aufgedrängt, sagte Cheftrainer Konrad Fünfstück zur Nominierung seines Angreifers. Zudem habe Görtler einfach gut in dieses Spiel reingepasst.
„Das sind genau meine Spiele“, sagte der Stürmer selbst und meinte natürlich all das, was so ein Nachbarschaftsduell ausmacht: Derbystimmung, Leidenschaft, Einsatz. Eigenschaften, die Görtler allesamt auszeichnen und die er auch im Duell mit dem Südwestrivalen aus Karlsruhe schon nach wenigen Minuten einbrachte, indem er den direkten Körperkontakt mit Gäste-Schlussmann René Vollath suchte.
Gekrönt hätte der 21-Jährige seine gute Leistung um ein Haar in der 70. Minute. Sein Abschluss aus kurzer Distanz trudelte von Vollath noch entscheidend abgelenkt aber kurz vor der Torlinie entlang und landete am Ende am Pfosten des Gäste-Tores. „Ich wollte den Ball nur irgendwie berühren“, beschrieb Görtler die Möglichkeit nach einer Flanke von Ruben Jenssen. „Ich dachte, der ist drin“, so der Stürmer. „Wenn ich den gemacht hätte, hätten wir gewonnen.“
Keine allzu gewagte Aussage angesichts der sehr stabilen Vorstellung der Lautrer im Defensivspiel. Keine einzige richtig große Torchance habe der KSC gehabt, fand Markus Karl. Eine gute Ordnung und schnelles Umschaltspiel nach hinten seien der Schlüssel gewesen. Auf der Gegenseite hatten die Beobachter neben der beschriebenen großen Görtler-Chance mindestens noch eine Doppelmöglichkeit in der ersten Halbzeit sowie einen wuchtigen, aber zu zentralen Kopfball von Stipe Vucur auf dem Zettel. Letztlich hätten aber beide Mannschaften „einfach gut verteidigt“, sagte Karl, für den die Punkteteilung somit insgesamt in Ordnung geht.
Ähnlich fiel auch die Bewertung von Konrad Fünfstück aus. Natürlich hätte man den Fans gerne den Derbysieg geschenkt, sagte der Chefcoach. Seine Mannschaft habe aber einen disziplinierten Auftritt gezeigt und das zweite Mal in Folge zu Null gespielt. Mit Blick auf die Situation in der Tabelle und die noch nicht lange zurückliegende Niederlagen-Serie sagte Fünfstück: „Uns hilft jeder Punkt. Und auch dieser Punkt zählt.“