„Wer weiß, wofür der Punkt noch gut ist“, sagte Florian Dick nach dem Abpfiff der emotionalen Partie im ausverkauften Karlsruher Wildparkstadion. Wie immer bei Derbys gegen seinen Ex-Verein war der Badener einer der gefragtesten Gesprächspartner aus den Reihen der Lautrer. Das „Ei“ kurz vor dem Abpfiff wurmte aber auch den Dauerläufer auf der rechten Seite gewaltig.
Noch deutlicher war Torjäger Simon Zoller. Der zweite ehemalige Karlsruher im FCK-Dress hatte die Begegnung mit seinen Saisontreffern Nummer 12 und 13 zwischenzeitlich für die Roten Teufel gedreht, konnte sich über seinen Doppelpack aber nicht wirklich freuen. Es fühle sich eher an wie eine Niederlage, sagte Zoller auch mit Blick auf die Tabelle, in der die Lautrer nach der zweiten vergebenen Führung in Folge nicht wirklich Boden gutmachen konnten.
Unter dem Strich stehen nach den als „Woche der Wahrheit“ ausgerufenen drei Spielen innerhalb von sieben Tagen ein Sieg und zwei Unentschieden zu Buche. Fünf Punkte, statt der angepeilten neun. Da auch die anderen Spitzenteams Zähler liegen ließen, hat sich an der Ausgangslage im vorderen Tabellendrittel nur an einer Stelle etwas geändert: die ausstehenden Spiele werden immer weniger.
„Wenn man beide Halbzeiten zusammennimmt, entspricht das Unentschieden dem Spielverlauf“, analysierte derweil Cheftrainer Kosta Runjaic, der mit der ersten Hälfte seiner Jungs nicht einverstanden war. Nimmt man noch die ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff hinzu, in denen Karlsruhe einem zweiten Treffer näher war, könnte man auch von einem gewonnenen Zähler im Derby sprechen. Zumal in einem Auswärtsspiel und bei einem Gegner, der ebenfalls Ambitionen nach oben hat und in den vergangenen Wochen in der Tabelle noch meist vor dem FCK platziert war. Die Gefühle nach Schlusspfiff sprachen aber freilich eine ganz andere Sprache.
Gleichwohl müssen Coach Kosta und sein Trainerteam die Frage klären, wieso nach der schwachen zweiten Halbzeit gegen Bielefeld einige Spieler auch im Derby anfangs ihre Probleme hatten. Nicht jeder im Team habe anfangs eine entsprechende Körpersprache gezeigt. Nach der anstrengenden Englischen Woche bieten die kommenden Tage Zeit für eine intensive Analyse.
Diese startete bereits am Sonntagmorgen. Mit einer Mannschaftssitzung begann der Trainingstag nach dem badisch-pfälzischen Duell, ehe im Kraftraum und im Pfälzer Wald rund um das Fritz-Walter-Stadion gearbeitet wurde. Mit dabei waren alle Spieler, die am Tag zuvor auf dem Platz gestanden hatten, denn die medizinische Abteilung hatte nach dem hart umkämpften Derby glücklicherweise keine Verletzungen zu vermelden. Nach der Englischen Woche geht es anschließend wieder im normalen Rhythmus weiter. Die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den VfL Bochum am Sonntag, 06. April 2014, startet am Dienstagmittag mit einem Training um 15.00 Uhr.