Wenn am Dienstag der FC Schalke 04 im Halbfinale der Champions League auf Manchester United trifft, dann werden viele Fußballfans in der Pfalz mit einem zufriedenen Grinsen vor dem Fernseher sitzen. Und dann wird man es wieder hören, das Wort „Champions League-Sieger-Besieger-Besieger“, das unter den Fans der Roten Teufel nach dem Erfolg in Gelsenkirchen die Runde machte. Aber den auch gestern wieder zahlreich zur lautstarken Unterstützung in die Veltins-Arena mitgereisten Anhängern sind solche Gedankenspiele erlaubt. Und keine Frage, wer eine qualitativ gut besetzte Mannschaft wie die der Königsblauen gleich zweimal in der Liga besiegt, der kann auf diese Leistung durchaus auch stolz sein. Das waren sicherlich auch Mannschaft und Trainerteam der Roten Teufel, unter ihnen machte jedoch ein anderes Wort die Runde. Und das hieß „St. Pauli“, zumeist kombiniert mit „nachlegen“ oder „den Sack zumachen“. Schon einen Tag nach der Partie auf Schalke gilt die volle Konzentration der Partie gegen die Hamburger am Freitag Abend im heimischen Fritz-Walter-Stadion.

„Wir haben uns durch eine engagierte und kämpferische Leistung und dank der richtigen Einstellung eine gute Ausgangsposition im Saisonfinale erarbeitet. Doch jetzt  müssen wir am Freitag unsere Heimstärke wiederfinden und den Sieg vergolden. Wir sind heiß auf das Spiel“, freut sich Mathias Abel schon auf die Partie gegen die Hanseaten. Dass nach dem dritten Auswärtssieg in Folge jetzt schon zwei Erfolge mehr auf fremden Platz geholt wurden als auf dem Betzenberg kann dabei  niemand beunruhigen. Auch nicht Siegtorschütze Srdjan Lakic. „Wir müssen aus dem Spiel gegen Nürnberg lernen, es diesmal besser machen. Wir wollen unseren Fans den Klassenerhalt schenken“, so der Kroate, der inzwischen schon beachtliche 14 Saisontore auf seinem Konto hat.

Dennoch weiß FCK-Chefcoach Marco Kurz, dass es gerade jetzt wichtig ist, weiter 100% zu geben. „Das Spiel gegen St. Pauli wird sicherlich kein Selbstläufer. Wir haben auf Schalke mutig nach vorne gespielt, waren bereit alles zu geben. Diese Gier auf den Erfolg war entscheidend. Diese Gier müssen wir auch weiterhin abrufen“, so der Trainer, der auch am Tag nach dem 150. Auswärtssieg in der Bundesliga-Geschichte der Roten Teufel seine Schützlinge zusammenrief. Nachdem zunächst gemeinsam mit den Fans das letzte Banner der Aktion „Rotweisse Wände“ am Trainingsplatz zwei festgemacht wurde (ausführlicher Bericht folgt), ging es wie üblich für die Spieler mit längerer Einsatzzeit in Schalke zum regenerativen Training in den Kraftraum des Stadions, während auf die restlichen Akteure eine Trainingseinheit wartete.

Einiges an Arbeit hatte natürlich auch wieder die physiotherapeutische Abteilung des FCK. Das bringen solch intensive und kampfbetone Spiele wie bei den Knappen mit sich, gerade zum Ende der Saison. So mussten Jan Moravek und Oliver Kirch etwas intensiver behandelt werden, doch bis auf Florian Dick hatte kein Akteur ernsthafte Blessuren zu beklagen.  Den Rechtsverteidiger erwischte es schon sehr früh. Muskelfaserriss im linken Oberschenkel. Zwei bis drei Wochen Pause sind normal bei einer solchen Verletzung. Doch jeder der Florian Dick kennt, weiß dass die badische Kämpfernatur mit der Unterstützung der medizinischen Abteilung alles dafür tun wird, um in dieser Spielzeit nochmal auf dem Platz zu stehen. Gute Nachrichten gab es in Sachen Adam Nemec zu vermelden. Der Slowake wird voraussichtlich Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Während die angeschlagenen Spieler auch am Ostermontag ihr Trainingsprogramm absolvieren, geht es für den Rest der FCK-Profis am Dienstag weiter. Gut erholt beginnt dann die intensive Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den FC St. Pauli. Denn da will man möglichst den Sack zumachen.

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