Wie oft im Leben ist es der letzte Eindruck, der hängen bleibt. Und da hat der mühsame Sieg gegen den SC Paderborn bei vielen FCK-Fans nicht gerade Stürme der Begeisterung ausgelöst. Geht man nur eine gute Woche zurück, stößt man derweil auf ein in vielen Belangen gutes Auswärtsspiel beim selbsternannten Aufstiegskandidaten Union Berlin. Doch statt des eigentlich verdienten Sieges mussten sich die Lautrer in der Hauptstadt mit einem Remis zufrieden geben. Von der mehr als einmal nicht optimalen Punktausbeute in der vergangenen Saison gar nicht zu reden.
Die Zähler sind es aber, auf die es im Fußball am Ende in erster Linie ankommt. Und da haben die Roten Teufel nach dem “dreckigen Sieg” gegen den Bundesliga-Absteiger aus Ostwestfalen nach vier Partien schon einige auf dem Konto. Inklusive Pokal ist die Mannschaft “in fünf Spielen ungeschlagen”, verwies Cheftrainer Kosta Runjaic bei der Pressekonferenz im Fritz-Walter-Stadion auf das Wesentliche.
Die Phase im ersten Durchgang, als sich das Team mit Fehlpässen und Ballverlusten mehrfach in die Bredouille brachte, hat auch dem Coach nicht gefallen. Schließlich habe man genau die Sicherheit im Passspiel unter der Woche immer wieder geübt. Eines wollte Kosta Runjaic dann aber doch klarstellen: “Niemand spielt Pässe absichtlich zum Gegner.” Läuferisch und kämpferisch könne er der Mannschaft nichts vorwerfen. “Die Jungs haben Unterstützung verdient”, betonte der Coach.
Wie seine Spieler verwies Kosta Runjaic zudem darauf, dass man es gegen Paderborn nicht nur mit einem deutlich erfahreneren Absteiger aus der Bundesliga, sondern auch mit einem Team zu tun hatte, dass nach seinem 0:6-Debakel vom vorherigen Spieltag auf Wiedergutmachung aus war. “Wir wussten, dass es schwer werden würde”, sagte Innenverteidiger Stipe Vucur. Nicht unbedingt einfacher machte die Angelegenheit der etwas fahrlässige Umgang mit den Großchancen in der Schlussphase. “Wenn wir die machen, gewinnen wir 2:0 oder 3:0”, haderte auch Jean Zimmer mit den vertanen Möglichkeiten: „Alles in allem haben wir aber gewonnen. Und das gilt einfach.“
Am Morgen nach der Partie traf sich die Mannschaft in der Kabine wieder. Die medizinische Abteilung hatte zwar mit der Behandlung der kleineren Wunden aus dem Paderborn-Spiel jede Menge zu tun, musste aber keine schwerwiegend verletzten Spieler melden. Zudem wird Lukas Görtler voraussichtlich am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Neben der Aufarbeitung des Spiels stand vor allem bei den Spielern mit längeren Einsatzzeiten die Regeneration im Vordergrund. Schließlich steht bereits am kommenden Freitag die nächste Partie auf dem Programm. Dann geht es für die Roten Teufel nach Heidenheim. Dort wollen sie die nächsten Punkte holen.