Es war ein Geduldspiel für die Roten Teufel in der Allianz Arena. Und es war eine dieser Geschichten, wie sie der Fußball gerne schreibt. Gegen einen starken TSV 1860 München, der unbedingt den Anschluss an den Relegationsplatz halten wollte, waren die Roten Teufel in beiden Halbzeiten besser in die Partie gekommen, mussten dann aber mit der Zeit den Hausherren jeweils mehr Spielanteile überlassen. Auch die Löwen kamen so zu guten Chancen in einer engen Partie, die bis zum Schluss von einer hohen Spannung geprägt war. Um die drei Punkte zu erobern, legte Franco Foda nach einer Stunde noch einmal nach und wechselte mit Jimmy Hoffer und Christopher Drazan die Neuzugänge Nummer fünf und sechs ein – die anderen vier Wintertransfers Chris Löwe, Markus Karl, Benjamin Köhler und Mitchell Weiser hatten bereits von Anfang an gespielt.

Die beiden Österreicher brachten neuen Schwung, zum erlösenden Führungstreffer sollte es allerdings immer noch nicht reichen. Also wollte Cheftrainer Franco Foda fünf Minuten vor dem Ende auch nochmal frischen Wind über den rechten Flügel bringen und Florian Riedel einwechseln. Als Dominique Heintz nach einem Zusammenprall kurz liegen blieb, schien die Auswechslung erst einmal auf Eis zu liegen. Heintz biss jedoch auf die Zähne und Florian Riedel konnte doch für Mitchell Weiser ins Spiel kommen. Ganze 47 Sekunden war er dann auf dem Feld, als er mit seinem ersten Ballkontakt das Spiel für die Roten Teufel entschied. Vorausgegangen war ein Spielzug über Jimmy Hoffer und Christopher Drazan – es war also einer der Fälle, bei denen Fernsehkommentatoren gerne von einem glücklichen Händchen des Trainers sprechen.

Lange Zeit, sich über den späten Sieg zu freuen, blieb den Roten Teufeln jedoch nicht. Nach der Heimfahrt in der Nacht war schon am Dienstagvormittag der Alltag auf dem Betzenberg wieder eingekehrt. Das Auslaufen stand auf dem Plan, schließlich steht in einer kurzen Woche bereits am Freitagabend das erste Heimspiel des Jahres gegen Dynamo Dresden an. Die medizinische Abteilung hatte am Tag nach dem Auswärtssieg die üblichen Blessuren nach einem Spieltag zu behandeln, ernsthaft verletzt hatte sich in München aber niemand. Auch die am Montag noch krank pausierenden Alexander Baumjohann und Jan Simunek konnten am Dienstag wieder mit der Mannschaft trainieren und könnten somit am Freitag zusätzliche Alternativen für Cheftrainer Franco Foda darstellen. Vielleicht kann er dann ja auch wieder sein glückliches Händchen unter Beweis stellen…

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