Robert Hartmann kam den Roten Teufeln entgegen. Bereits zwei Sekunden bevor die ersten 45 Minuten der Partie gegen St. Pauli tatsächlich abgelaufen waren, pfiff der Schiedsrichter zur Pause. 11 Spielern, einem Trainer, sowie den meisten der 35.330 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion dürfte das in diesem Moment ganz recht gewesen sein. Denn nach gutem Beginn und der Blitz-Führung durch Simon Zoller, hatten die Roten Teufel in der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs ein klein wenig den Faden verloren. Gefunden hatten ihn derweil die Gäste aus St. Pauli. War der Ausgleich durch Jan-Philipp Kalla noch ziemlich aus dem Nichts gefallen, so verdienten sie sich den Treffer spätestens im Nachhinein durch eine starke Schlussphase in Halbzeit eins. „Manchmal tut eine Pause gut, manchmal stört sie, weil man gerade im Fluss ist“, sagte Markus Karl nach dem Spiel und man musste sicherlich kein Experte sein, um zu sehen, wem die 15-minütige Unterbrechung an diesem Tage besser in die Karten gespielt hatte.

Denn in Halbzeit zwei legte die Mannschaft von Coach Kosta ganz einfach noch eine Schippe drauf. „Da zeigt sich der Charakter einer Mannschaft“, fand Markus Karl. „Jeder hat noch ein bisschen mehr Gas gegeben“. Simon Zoller traf sogar noch ein bisschen früher als in Durchgang eins, das Mittelfeld ging in den Zweikämpfen noch ein bisschen entschlossener zu Werke und die Defensivreihe grätschte noch ein bisschen rigoroser dazwischen, wenn die Hamburger doch mal gefährlich wurden. Den Faden, den man zum Ende der ersten Hälfte etwas verloren hatte, hat man nach der Pause wieder gefunden.

Man hat die Roten Teufel in dieser Saison, beziehungsweise speziell in den letzten Wochen, womöglich schon schöner Fußballspielen sehen, als an diesem Samstagnachmittag im Fritz-Walter-Stadion. Das wusste nicht nur Florian Dick, dessen weite Einwürfe gestern mehr denn je eine Waffe waren. „Ich fand, gegen Karlsruhe und Bochum haben wir besser gespielt“, erklärte er hinterher. „Aber heute haben wir die drei Punkte, und nur das zählt“.

„Die Mannschaft hat uns ein Stück weit verwöhnt, mit der Art und Weise, wie sie Fußball gespielt hat in den letzten Spielen“, wollte auch Kosta Runjaic keinen künstlichen Makel an dem Sieg suchen. Auch wenn er sich mit Gäste-Trainer Frontzeck darüber einig war, dass 4:1 am Ende vielleicht „ein Tor zu viel des Guten“ war, zeigte sich der FCK-Coach vollständig zufrieden mit Ergebnis und Auftreten seiner Mannschaft. Es war ein Sieg des Willens, ebenso verdient wie überzeugend. Zeit zum Glänzen ist dann wieder ein anderes Mal.

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