Wenn der 1. FC Kaiserslautern in der momentanen Situation zum FC Bayern nach München reist, rechnet vor dem Spiel keiner mit dem Pfälzer Traditionsverein. Doch die nicht vorhandene Chance wollten die Roten Teufel eigentlich nutzen und hatten sich vor der Partie beim Deutschen Rekordmeister einiges vorgenommen. Schon in der Anfangshase merkte man dem FCK die Verunsicherung der letzten Ergebnisse an, die Bayern nahmen von Beginn an das Heft in die Hand, ließen den Ball durch die eigenen Reihen zirkulieren und die Roten Teufel laufen. Der frühe Gegentreffer (6.) durch Mario Gomez war zudem Gift für das Selbstbewußtsein des FCK und spielte den Münchnern in die Karten. Am Ende der ersten Halbzeit stand lediglich einen Torschuss (39.) durch Thanos Petsos zu Buche. Zu harmlos agierte der 1. FC Kaiserslautern in der Offensive. Dass der zweite Treffer der Bayern nach einer Standardsituation fiel, zeigte aber auch: Der FCK stand in der Defensivordnung ordentlich, ließ nicht viele Großchancen aus dem Spiel zu.
In den zweiten 45 Minuten stellte Chefcoach Marco Kurz taktisch um, aus einem 4-1-4-1 wurde ein 4-4-2. Die Roten Teufel standen weiter kompakt in der Defensive, schalteten aber nun besser um und hatten in vorderster Linie auch eine Anspielstation mehr. Allerdings sollten zwingende Torchancen weiterhin die Ausnahme bleiben. "Wir waren teilweise zu mutlos, dann ist es schwierig bei einem solchen Gegner nicht bestehen. Die Bayern haben natürlich die Qualität, ein Spiel nach einer frühen Führung sicher zu Ende zu spielen. Für uns ist es ärgerlich, weil wir uns hier mehr vorgenommen hatten, letztlich waren wir aber chancenlos", analysierte Florian Dick die Partie.
Wenigstens zwei erfreuliche Nachrichten gab es aus dem "Gefrierschrank" Allianz Arena allerdings doch zu berichten. Denn mit Steven Zellner und Julian Derstroff feierten zwei Youngster ihr Debüt im Fußball-Oberhaus. Beide Talente stammen aus der FCK-Jugend, Zellner sammelte nach seiner langen Verletzung in der letzten Saison in der U23 Spielpraxis, Derstroff stammt aus der erfolgreichen A-Jugend, die im vergangenen Jahr die Deutsche Vizemeisterschaft gewann. "Für mich persönlich war es natürlich ein ganz besonderes Gefühl, zum ersten Mal in der Bundesliga auflaufen zu dürfen", freute sich Zellner über seinen ersten Einsatz in Deutschlands Eliteklasse.
Am Sonntag, 12. Februar 2012, trafen sich die Roten Teufel zum Auslaufen am Betzenberg. Die Spieler, die über 90 Minuten zum Einsatz kamen, regenerierten im Kraftraum, die anderen Akteure absolvierten eine Trainingseinheit auf Platz vier am Fritz-Walter-Stadion. Neue Verletzungen gab es keine zu beklagen, lediglich einige, kleinere Blessuren musste die medizinische Abteilung einen Tag nach dem Spiel behandeln. Die Vorbereitung auf das kommende Heimspiel gegen Mönchengladbach nehmen die Roten Teufel am Dienstag, 14. Februar 2012 um 10.00 Uhr, wieder auf.