2:2 hieß es nach 90 heißen, wenn auch ziemlich einseitigen Minuten im Südwestderby. Die Lautrer waren haushoch überlegen, nur der erlösende Siegtreffer wollte eben nicht fallen. Die Enttäuschung darüber, den weit über 40.000 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion nicht den Sieg geschenkt zu haben, war den Profis nach dem Schlusspfiff deutlich anzusehen. Man sei die klar bessere Mannschaft gewesen, sagten etwa Willi Orban, der Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:1, oder Torwart Tobias Sippel, die ebenso wie Joker Simon Zoller von zwei verlorenen Punkten sprachen.

Tatsächlich lässt die Statistik des Spiels wenig Spielraum für Interpretationen. 29 Torschüssen der Lautrer standen gerade einmal vier der Gäste aus Baden gegenüber. Bei den Eckbällen lautete die Bilanz 12:5 zu Gunsten des FCK, bei den Flanken aus dem Spiel sogar 35:3. Bis zum Führungstreffer durch eine tolle Volleyabnahme von Jan Simunek nach einem Eckball von Karim Matmour hätten die Lautrer schon zwei oder drei Mal erfolgreich sein können. Alleine das von Dirk Orlishausen gehütete KSC-Tor schien wie vernagelt.

Auch in den letzten zehn Minuten und selbst in der rund dreiminütigen Nachspielzeit erarbeiteten sich die Roten Teufel noch einmal Torchancen fast im Minutentakt. Alleine nach Aktionen von Simon Zoller hatten die Fans viermal den Torschrei auf den Lippen. Dazu gab es Möglichkeiten durch Karim Matmour, Mo Idrissou sowie den ebenfalls eingewechselten Kostas Fortounis. Die Lautrer schossen aus allen Lagen und man kann sich vorstellen, wie stark die Emotionen wohl gewesen wären, hätte nur einer Versuche den Weg ins Karlsruher Netz gefunden. Ein 3:2 in der Nachspielzeit und der berühmte Satz vom bebenden “Betze” wäre vermutlich noch untertrieben gewesen. Aber hätte wenn und aber….der Rest ist bekannt. Und so feierten nach dem Schlusspfiff vor allem die rund 5.000 Fans aus dem Badischen, die ihr Glück über den Punktgewinn angesichts des Spielverlaufs wohl selbst kaum fassen konnten. Überflüssig zu erwähnen, dass Unentschieden in der Regel weniger ausgelassen bejubelt werden. Das hatten wir aber weiter oben schon. Stichwort Derby.

Was bleibt aus FCK-Sicht nach dem ersten pfälzisch-badischen Klassiker seit der Saison 2009/10 also stehen? Neben einem wie vernagelten KSC-Tor vor allem viel Gutes. Die Mannschaft ist unter Cheftrainer Kosta Runjaic weiterhin ungeschlagen. Sie hat das fünfte überzeugende Spiel in Serie abgeliefert und den Aufwärtstrend der letzten Wochen eindrucksvoll bestätigt. Mit ein bisschen mehr Glück werde man in den nächsten Partien auch wieder dreifach punkten, sagte Coach Kosta, der sich auch noch ausdrücklich für die tolle Unterstützung der Zuschauer bedankte. Und was die Sache mit dem Derby angeht: Liebe Karlsruher, es gibt auch noch ein Rückspiel!

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