Es hätte alles so schön werden können. Über 7.000 FCK-Fans machten die Partie im Sandhäuser Hardtwald-Stadion zu einem gefühlten Heimspiel für die Roten Teufel. Rund 400 von Ihnen haben sich sogar für eine gemeinsame Anreise mit dem Fahrrad entschieden. Eine tolle Aktion! Die gute und friedliche Stimmung unter den Rot-Weißen wurde noch getoppt, als Mo Idrissou mit seinem 50. Zweitligatreffer die Gäste nach 18 Minuten in Führung köpfte. Zuvor hatte bereits Tobi Sippel in seinem 100. Zweitligaspiel für den FCK das 0:0 nach starkem Beginn der Gastgeber festgehalten. Bis dahin also eine wahrlich runde Sache.

Dafür, dass Spieler und Fans der Roten Teufel am Ende fassungslos und mit nur einem Punkt dastanden, gibt es vor allem einen Grund: Das zweite Tor. Bzw. die Tatsache, dass eben kein zweiter Treffer für die Lautrer gefallen ist. Obwohl die Chancen sicherlich vorhanden waren. Vor allem eine Szene bleibt in Erinnerung: Kurz nach der Halbzeitpause treibt Alexander Baumjohann den Ball nach vorne. Eine Kontermöglichkeit durch den sehr agilen Mittelfeldspieler, der nach seiner Rotsperre viel Spielfreude zeigte. Nach Zuspiel auf Mo Idrissou legte dieser die Kugel wieder für Alex Baumjohann ab. Der schießt, trifft aber nur den Pfosten, und übersieht zudem den mitgelaufenen Benjamin Köhler.

Das hätte das erlösende zweite Tor für den FCK sein müssen, der bis dahin mit Ausnahme der Anfangsminuten diese Partie dominierte. Ausgerechnet diese vergebene Chance läutete dann jedoch auch die schlechteste Phase der Lautrer an diesem Tag ein. Im Spiel nach vorne sollte fortan nicht mehr viel gelingen, und hinten ließ ausgerechnet der sonst so sichere Tobias Sippel in seinem Jubiläumsspiel einen durchrutschen. Nicht wenige sprachen vom berühmten „Osterei“, welches sich der Keeper selbst ins Nest gelegt hätte. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Auch wenn im Umfeld des FCK sicherlich keiner die Schuld bei Tobi Sippel sucht. Zu viele Punkte hat der Keeper bereits mit tollen Paraden gerettet. Die oben beschriebene Szene, die vergebene Chance von Baumjohann, zeigt aber, der FCK hat in Sandhausen beileibe nicht alles falsch gemacht, sich auch diese Chance erspielt. „Wir hatten das Spiel im Griff. Wenn wir das unglückliche Gegentor nicht fangen oder das zweite Tor erzielen, dann stehen wir jetzt hier und reden ganz anders“, analysierte dann auch Linksverteidiger Chris Löwe trotz aller Enttäuschung am Tag nach der Partie.

Fakt ist: Der FCK ist dem Anspruch nicht gerecht geworden, bei einem abstiegsbedrohten Team zu gewinnen. Der Relegationsplatz ist zunächst weg, doch ans Aufgeben denkt auf dem Betze keiner. „Wir haben es immer noch selbst in der Hand, den dritten Platz zu erreichen“, macht Franco Foda deutlich, dass man den Kopf am Betzenberg keineswegs in den Sand steckt. Schließlich gibt es am Freitag die Chance, im Heimspiel gegen den 1. FC Köln wieder an den Geißböcken vorbeizuziehen. Trotz der sportlichen Brisanz dieses Spiels, ein Endspiel möchte man bei den Roten Teufel nicht daraus machen. „Es ist ein sehr wichtiges Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen. Aber auch nach diesem Spiel wird nichts entschieden sein“, rechnet Franco Foda mit Spannung bis zum letzten Spieltag.

Um sich auf das Spiel im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion vorzubereiten, trafen sich die Roten Teufel am Ostermontag zur üblichen regenerativen Trainingseinheit. Franco Foda schickte fast den gesamten Kader raus auf Trainingsplatz vier. Nur Ariel Borysiuk und Markus Karl mussten stattdessen auf der Behandlungsliege im medizinischen Bereich der Kabine Platz nehmen. Der junge Pole, der in Sandhausen zur Halbzeit ausgewechselt werden musste, da er beim nächsten Foul wohl die Ampekarte gesehen hätte, wurde nach einer Fußprellung von den Physiotherapeuten des FCK behandelt. Bei Markus Karl, der mit Verdacht auf Innenbanddehnung ebenfalls vom Feld musste, gibt es noch keine genaue Diagnose. „Das endgültige Ergebnis der Untersuchung liegt noch nicht vor. Das ist richtig blöd gelaufen. Es war eine Situation, wie sie im Fußball immer mal passiert. Da konnte auch mein Gegenspieler nichts dafür. Ich habe sofort gemerkt, dass mit dem Knie etwas nicht stimmt. Leider werde ich ausgerechnet im wichtigen Heimspiel gegen Köln zusehen müssen“, so der 27-Jährige. Die nächste Trainingseinheit hat Cheftrainer Franco Foda am Dienstag, 2. April 2013 um 17 Uhr, auf dem Betzenberg angesetzt.

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