Droht ein Feuer auszugehen, dann gibt es in der Regel zwei Dinge zu tun. Erstens: Feuerholz nachlegen. Zweitens: Luft zufächern. Und zwar schnellstmöglich, sonst ist alle Mühe vergebens. Als die Roten Teufel zur zweiten Halbzeit gegen den SV Sandhausen aufs Feld kamen, war genau das zu spüren. Nicht mehr als der berühmte Funken Hoffnung auf den Aufstieg war in diesem Moment wohl geblieben.

Nach einer ziemlich enttäuschenden ersten Hälfte lag der FCK einmal mehr mit 0:1 im Rückstand. Und nicht nur auf der Tribüne fürchtete man sich vor dem nächsten bitteren Déjà-vu einer unnötigen Niederlage. „Scheiße, es geht schon wieder so los“, habe er sich im Moment des frühen Gegentores gedacht, erzählte Vorzeigekämpfer Flo Dick hinterher.

Doch im Gegensatz zu den zuletzt so ärgerlichen Pleiten, gelang es den Roten Teufeln diesmal im zweiten Durchgang noch einmal eine Schippe draufzulegen. Von Beginn an war spürbar, dass die Mannschaft die Partie mit aller Macht umbiegen wollte. Zoller, Lakic und nun auch noch Mo Idrissou – drei nominelle Stürmer hatte Coach Kosta Runjaic inzwischen aufgeboten. Ein klares Signal: Neues Feuerholz für den Betzenberg.

Der Sauerstoff, den es nun noch brauchte, damit die Flammen wieder hochschlagen konnten, kam von den Rängen. Die Fans des FCK spürten, dass ihr Team sie jetzt brauchte und gaben ungeachtet der frustrierenden letzten Wochen Vollgas. „Das Publikum hat uns im zweiten Durchgang getragen“, schwärmte Kosta Runjaic auf der Pressekonferenz. „Da war eine echte Einheit zwischen den Fans und der Mannschaft vorhanden“.

Es sind die Zutaten für eines dieser berühmten Betzespiele: Die Mannschaft im Rückstand, doch im Vorwärtsgang Richtung eigene Kurve. Die Fans euphorisch, trotzig, leidenschaftlich. Der FCK am Ende obenauf. Das 1:1 durch den nach langer Verletzungspause zurückgekehrten Zoller. Das 2:1 als Sinnbild für das ganze Spiel. Florian Dick, der erst hinfällt, sich dann wieder aufrappelt, den Gegenspieler tunnelt und dann scharf in die Mitte flankt. Dass sich die Sandhäuser den Ball dabei letztlich selbst ins eigene Tor schossen, tut nichts zur Sache.

Natürlich ist auch durch diesen „Sieg des Willens“ – wie ihn auch Marcel Gaus hinterher nannte – nicht plötzlich alles wieder gut. Zu ernüchternd waren die Ergebnisse der letzten Wochen, war auch die erste Halbzeit gegen Sandhausen. Doch die Roten Teufel haben dem Traum vom Aufstieg den Zündstoff gegeben, den er so dringend benötigte. Und auch wenn auf die Mannschaft und ihren Trainern in den nächsten Wochen immer noch viel Arbeit wartet: Es lodert wieder ein Feuer in der Hölle auf dem Betzenberg.

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