„Die Mannschaft hatte es in den letzten Wochen nicht einfach. Sie hat aber heute einige wichtige Teilziele erreicht und wir sind auf einem guten Weg. Ich freue mich für das Team. Darauf können und werden wir aufbauen“, erörterte Runjaic nach Abpfiff eines guten Zweitligaspiels im RheinEnergieStadion. Natürlich stand der frisch gebackene Cheftrainer der Roten Teufel unter verstärkter Beobachtung. Alle anwesenden TV-Teams verfolgten ihn über die gesamte Spielzeit und als er vor der Partie das Spielfeld betrat, ergoss sich ein Blitzlicht-Gewitter über den 42-Jährigen.
Doch er war vorbereitet und nahm den kleinen Hype sehr gelassen. „Coach Kosta“ hatte sich und sein Team sehr gut auf den Gegner eingestellt und wusste zudem den Teilerfolg sehr gut einzuordnen: Nur der 34. Spieltag zählt und bis dahin wird jede Partie diesem Ziel untergeordnet. So ließ ihn auch die Frage nach seinem Gemütszustand während der Partie recht gelassen zurück: „Ich bin komplett im Spiel und bekomme kaum etwas anderes außer dem Geschehen auf dem Platz mit.“ Ob er den Druck als negativ oder anstrengend empfinde, wollten die Medienvertreter wissen und Runjaic entgegnete verschmitzt: „Meine Arbeit findet unter der Woche statt, am Spieltag arbeitet die Mannschaft und das hat sie in Köln sehr gut gemacht.“
Von unserer Seite aus geht ein Extra-Applaus an einen anderen Saisondebütanten: Marc Torrejón, der nach einer hartnäckigen Schambein-Entzündung in dieser Saison noch nicht ins Spielgeschehen eingreifen konnte, bekam vom Cheftrainer bei seiner Rückkehr in die Startformation zusätzlich noch die Kapitänsbinde zugesprochen und füllte auch dieses Amt eindrucksvoll aus. Souverän und konsequent wie man es von ihm gewohnt ist, spulte er eine Partie herunter, die er mit der beinahe höchsten Verteidiger-Auszeichnung beendete: Zu Null! Zum vollkommenen Glück fehlte nur der eigene Treffer. Den hatten die Kollegen Zoller, Orban und Ring auf dem Fuß oder Kopf – es sollte aber noch nicht sein.
Den Sonntag gab das Trainerteam den Spielern frei, um im Kreise der Familie oder Lebensgefährtinnen etwas Energie zu tanken, bevor am Montag die Konzentration auf das DFB-Pokalduell mit Hertha BSC gerichtet wird. Dann gehen die Augen erneut auf „Coach Kosta“ am Spielfeldrand. Und ihn wird nur sein Team interessieren. Die Roten Teufel wollen auf dem Platz für sich und ihre Fans erfolgreich sein. Als Einheit, als Team, als Kollektiv. So soll es sein. Applaus, Applaus.