Gute Stimmung herrschte nicht nur in der Kabine des 1. FC Kaiserslautern, sondern auch rund um das Fritz-Walter-Stadion merkte man jedem einzelnen die Freude über den Einzug in das Achtelfinale des Deutschen Vereinspokals an. Es war das erwartet schwere Spiel bei einem Zweitligisten, der aufgrund seiner Kaderstärke aber durchaus Bundesligaformat vorweisen kann. Es war ein Pokalfight mit Derbycharakter, beide Fanseiten unterstützten ihr Team bedingungslos bis zur allerletzten Minute. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, welches von ungemeiner Spannung lebte und in dem die Roten Teufel das glücklichere Ende auf ihrer Seite hatten. Glück hin oder her, der Pfälzer Traditionsverein ist eine Runde weiter und spielt am 21. oder 22. Dezember 2011 um den Einzug ins Viertelfinale.
Übrigens: Der 26. Oktober scheint für den FCK ein gutes Omen zu sein. An genau diesem Tag vor einem Jahr, am 26. Oktober 2010, schlugen die Lautrer Arminia Bielefeld mit 3:0, ebenfalls in der zweiten DFB-Pokal-Hauptrunde. Auch in diesem Jahr zeigten die Roten Teufel, dass sie an diesem Tag nicht zu schlagen sind. In den ersten 45 Minuten noch zu verhalten und mutlos, konnte sich die Mannen von Marco Kurz bei ihrem Torwart Kevin Trapp bedanken, der mit einigen überragenden Reflexen und seiner ruhigen Ausstrahlung sein Team vor einem Rückstand bewahrte. In der Pause fand der Cheftrainer die richtigen Worte und stellte sein Team auf die zweite Halbzeit besser ein. Die Worte von Marco Kurz fanden Gehör, denn spätestens ab Mitte der zweiten Halbzeit war der FCK besser in der Partie und zeigte endlich den nötigen Willen, sich auch in der Offensive durchsetzen und das Spiel gewinnen zu wollen.
Und dann bewies der Chefcoach auch noch ein glückliches Händchen. In der 65. Minute brachte er mit einem Doppelwechsel nicht nur mehr Schwung ins Offensivspiel der Lautrer, sondern wechselte mit Richard Sukuta-Pasu auch denjenigen Spieler ein, der rund eine Stunde später zum viel umjubelten Matchwinner avancierten sollte. Es war die letzte Minute der Nachspielzeit, die nicht nur den Gästeblock in der Commerzbank-Arena, sondern auch die Spieler auf dem Spielfeld in Ekstase versetzte. Eine Co-Produktion der beiden Neuzugänge Dorge Kouemaha und Richard Sukuta-Pasu vollendete schließlich die Nummer 16 des FCK eiskalt zum alles entscheidenden, erlösenden, aber auch glücklichen 1:0. „Es war ein wunderschönes Gefühl mit den Fans das Tor zu feiern. Ich habe es genossen“, so der Torschütze. „Es war ein toller Derbysieg für uns und die Fans“ freute sich Kapitän Christian Tiffert.
So schön der Sieg auch war, die Konzentration richtete sich einen Tag später bereits auf die schwere Auswärtspartie am kommenden Sonntag, 30. Oktober 2011, in Hamburg. „Wir haben aus den letzten Siegen in der Bundesliga und dem Sieg in Frankfurt viel Selbstvertrauen getankt und fahren nach Hamburg, um auch dort etwas Zählbares mitzunehmen“, blickt Keeper Kevin Trapp bereits auf die Partie bei den Hanseaten. Die Spieler, die in Frankfurt von Beginn an zum Einsatz kamen, regenerierten im Kraftraum, die anderen FCK-Profis absolvierten eine Trainingseinheit auf Platz zwei am Fritz-Walter-Stadion. Erfreuliche Nachrichten kamen aus der medizinischen Abteilung: Es gab keine Verletzten aus dem Pokalspiel zu beklagen, alle nehmen die Vorbereitung auf die HSV-Partie auf.
Die nächste Trainingseinheit findet am Freitag, 28. Oktober 2011 um 16.00 Uhr, am Fritz-Walter-Stadion statt.