Es kommt selten vor, dass die Journalisten nach einem gewonnenen Spiel fast gar keine Fragen zu den vergangenen 90 Minuten stellen. Doch nach dem Spiel in Regensburg wollten die Medienvertreter von den FCK-Spielern fast nichts zum soeben erkämpften Auswärtssieg in der Oberpfalz wissen. Die meistgestellte Frage war die, nach dem vermeintlichen Wunschgegner in den anstehenden Relegationsspielen. Hier gab es von sämtlichen Befragten Spielern und Trainern die gleiche Antwort. „Ich habe keinen Wunschgegner, wer in die Bundesliga will, muss jeden schlagen, der kommt“, so die einhellige Meinung der FCK-Akteure.

Diese zeigten sich zwar erleichtert und froh darüber, das Zwischenziel Relegation erreicht zu haben, die große Feierstimmung wollte aber nicht aufkommen. „Wir haben unser Ziel noch nicht erreicht. Feiern können wir, wenn wir durch die Relegationsspiele aufgestiegen sind“, sagte Tobias Sippel direkt nach der Partie. Einer Partie, in welcher der FCK endlich auch auswärts wieder dreifach punkten konnte. Hätte es in Regensburg am Ende nicht für den Sieg gereicht, hätte man anschließend über den Gegentreffer diskutieren müssen, dem ein klares Foul an Tobi Sippel vorausging. Muss man aber nicht. Durch die Bedeutung des Sieges ging jedoch auch etwas unter, dass Youngster Willi Orban seinen ersten Treffer für die Profimannschaft erzielte. Für den gebürtigen Lautrer ein besonderer Moment. Doch auch er schaute anschließend mehr in die Zukunft: „Wir haben genug Qualität im Team, um gegen jede Mannschaft bestehen zu können“, wollte auch der Defensivspieler sich nicht auf einen Lieblingsgegner festlegen.

Am Tag nach dem Spiel nahm alles auf dem Betzenberg seinen üblichen Lauf. Während die Spieler mit längeren Einsatzzeiten in Regensburg zur Regeneration in den Kraftraum mussten, ging es für den Rest der Mannschaft zu einer normalen Trainingseinheit raus auf Platz Zwei. Die medizinische Abteilung der Roten Teufel vermeldete die üblichen kleineren Blessuren, die gerade zum Ende einer langen und kräfteraubenden Saison immer häufiger nach einem Spiel vorkommen. Doch dank intensiver Behandlungen durch die Physiotherapeuten sollte kein Spieler bleibende Verletzungen davontragen. Schon eher ungewöhnlich war dagegen das Aufkommen der Medien.

Es waren doch ein paar Kamerateams mehr als sonst vor Ort, deren Fragen sich unter anderem Alexander Baumjohann stellte. „Es gab ja doch eine Zeit, in der nur noch wenige auf uns gesetzt hätten und uns viele nicht mehr zugetraut haben, dass wir den dritten Platz halten. Umso mehr freut es uns jetzt, dass wir es frühzeitig geschafft haben“, zeigte auch er sich erleichtert. Ebenfalls ein gefragter Mann bei den Medien war natürlich der Cheftrainer. „Der dritte Platz war nach der Winterpause unser Ziel. Es war wichtig, dass wir uns jetzt schon sicher für die Relegation qualifiziert haben. So können wir uns ab sofort auf die beiden Partien vorbereiten. Insgesamt war es eine gute Saison von uns, auch wenn Hertha BSC und Eintracht Braunschweig leider etwas konstanter waren und wir nun den Umweg über die Relegation gehen müssen“, sagte Franco Foda. Es folgt ein Heimspiel gegen den FC St. Pauli, in dem es für beide Teams um die sprichwörtliche goldene Ananas“ geht. Dennoch möchte Franco Foda auch dieses Spiel nicht vernachlässigen. „Wir wollen auch gegen St. Pauli den Zuschauern eine gute Leistung bieten und bereiten uns gut auf diese Partie vor. Auch wenn der Fokus natürlich ganz klar auf den beiden Relegationsspielen liegt.“ Einem trainingsfreien Dienstag, der den Spielern zur Regeneration dient, beginnt ab Mittwoch die Vorbereitung auf die nächsten spannenden Aufgaben.

Für ein abschließendes Fazit zum Ende der Saison ist es sicherlich noch zu früh. Denn ob die Spielzeit 2012/13 einen besonderen Platz in der Geschichte des FCK einnehmen wird, werden erst die beiden Relegationsspiele zeigen. Nach der regulären Saison haben sich die Roten Teufel als Tabellendritter die Qualifikation für die beiden Playoff-Spiele gegen den 16. der Bundesliga auf jeden Fall verdient. Denn unter dem Strich stehen sowohl bei den erzielten Toren als auch bei den Gegentreffern mit die Bestwerte der Liga. Es stehen aber auch viele – zum Teil sehr unnötige – Unentschieden, die einen direkten Aufstieg ins Oberhaus verhindert haben. Jetzt stehen zwei Spiele im Fokus, bei denen alle Beteiligten nach dem ausgegebenen Motto „Vereint bis zur letzten Minute“ nochmals alle Kräfte bündeln müssen, damit am Ende das große Ziel erreicht wird. Aber alle sind sich sicher: Mer packens!

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