Erleichterung bei allen Beteiligten machten sich nach dem Schlusspfiff in der VELTINS-Arena breit, nachdem die Jungs vom Betze in einer turbulenten und kampfbetonten Partie den ersehnten zweiten Dreier der aktuellen Spielzeit auf der Haben-Seite verbuchen konnten. Im Duell "Kellerkind" gegen "Starensemble" zeigte die Lautrer Mannschaft die typischen FCK-Tugenden Kampf, Leidenschaft und Wille und belohnte sich am Ende mit einem hochverdienten Sieg, den Kapitän Christian Tiffert und Stürmer Dorge Kouemaha mit ihren Treffern besiegelten. Schon in den letzten beiden Bundesligapartien hatte sich angedeutet, dass sich das Team von Marco Kurz auf dem richtigen Weg befindet und sich immer besser einspielt. Diesen Trend führten die Roten Teufel in Schalke fort und zeigten ihre bisher beste Saisonleistung.
Doch zurück zur seltsam anmutenden Rechnung: Das Topsspiel am Samstagabend erregte besonders durch zwei Rote Karten und zwei Elfmeter Aufmerksamkeit. Dies sorgte auch am Morgen danach noch für einigen Gesprächsstoff unter den Lautrer Spielern. Über "total berechtigt" bis hin zu "niemals war das ein Elfmeter" gingen die Meinungen, wobei sich beim Platzverweis von Innenverteidiger Rodnei ein allgemeines Erstaunen herauskristallisierte. So kommentierte Chefcoach Marco Kurz schon unmittelbar nach Ende der Partie, dass aus dem Zweikampf mit Schalkes Jurado ein "fragwürdiger Elfmeter und eine fragwürdige Rote Karte" entstanden sei. Diese hatte zuvor schon S04-Keeper Ralf Fährmann gesehen, nachdem er Dorge Kouemaha im Strafraum zu Fall brachte, worauf Schiedsrichter Peter Sippel auf berechtigten Strafstoß entschied, der schließlich zum 1:0 für die Pfälzer führte. Im Rückblick kann man darüber streiten, ob eine Gelbe Karte nicht ausgereicht hätte, doch entschied Sippel gemäß den Statuten, die eine doppelte Bestrafung in Form eines Elfmeters und eines Platzverweises vorsehen.
Ungeachtet dieser Vorkommnisse und der langen Heimreise fand sich das Team von Marco Kurz erleichtert und zufrieden am Sonntagmorgen zum Auslaufen zusammen, wo für die erste Elf eine Einheit im Kraftraum anstand, während die übrigen Spieler eine normale Übungseinheit absolvierten. Gute Laune herrschte ebenso in der medizinischen Abteilung des FCK, da außer leichten Blessuren keine schwereren Verletzungen aus der Partie in Gelsenkirchen entstanden sind. Einziger Wehmutstropfen ist Leon Jessen, der an einer Schambeinentzündung laboriert und auf Schalke von Alexander Bugera vertreten wurde.
Mit einem nahezu kompletten Kader geht es für die Jungs vom Betze am Dienstag, 18. Oktober 2011 um 10 Uhr, in die Vorbereitungsphase auf das Heimspiel gegen den SC Freiburg, wo der eingeschlagene Weg fortgesetzt und der zweite Sieg vor heimischer Kulisse eingefahren werden soll. So hofft auch Chefcoach Marco Kurz auf einen langfristigen Effekt und betont: "Wie wir in Schalke aufgetreten sind und Fußball gespielt haben, war ein Schritt in die richtige Richtung."