Ruud van Nistelrooy, der HSV ist mit zwei Siegen gut in die Saison gestartet, konnte dann aber in den vergangenen vier Spielen nur zwei Punkte holen. Steht man im Heimspiel gegen den FCK nun unter Zugzwang?
Wir haben uns die letzten Spiele natürlich anders vorgestellt. Doch wir haben sowohl gegen Wolfsburg als auch in Bremen zu viele, entscheidende Fehler gemacht. Man darf aber nicht den Fehler machen und alles allzu schlecht sehen. Wir hatten in beiden Spielen sehr viele Torchancen und haben das Geschehen über weite Strecken kontrolliert. Wir müssen aber weiter hart daran arbeiten und die Fehler abstellen. Grundsätzlich ist es so, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen. Auch ein Heimspiel vor unseren Fans gegen Kaiserslautern.
Welche Ziele hat man sich beim HSV für die laufende Saison gesetzt?
Es macht keinen Sinn zum jetzigen Zeitpunkt der Saison über einen genauen Tabellenplatz zu sprechen. Natürlich wollen wir oben in der Tabelle mit dabei sein. Doch zunächst sollten wir uns auf unsere Spiele konzentrieren. Die Preise werden bekanntlich in der Rückrunde vergeben.
Sie haben in der Champions League 1998 mit dem PSV Eindhoven bereits zweimal gegen den FCK gespielt und sogar auf dem Betzenberg ein Tor erzielt. Welche Erinnerungen haben Sie noch an die Begegnungen?
Puh, ganz schön lange her (lacht). Ich kann mich auf jeden Fall noch erinnern, dass im Stadion eine extrem gute Stimmung war. So gesehen freue ich mich, dass wir am Samstag zu Hause vor unseren Fans spielen.
Was erwarten Sie vom Spiel des HSV gegen die Roten Teufel?
Es wird sicher kein einfaches Spiel für uns. Kaiserslautern hat in den ersten Spielen der Saison bereits bewiesen, dass sie gegen jede Mannschaft in der Bundesliga mithalten können. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Partie für uns entscheiden, wenn wir unser Leistungspotential abrufen.
Sie haben bei internationalen Top-Vereinen wie Manchester United und Real Madrid gespielt. Wie lautet ihr Fazit über die Bundesliga nach fast einem Jahr in Deutschland?
Die Bundesliga muss sich im Vergleich zu den anderen europäischen Topligen in keinster Weise verstecken. Man muss sich ja nur die Zuschauerzahlen in den Stadien ansehen, die Stimmung ist unglaublich. Auch deshalb hat mich die Bundesliga so gereizt. Zudem sehe ich die Ausgeglichenheit in der Bundesliga als großen Vorteil an. In England zum Beispiel gibt es eigentlich nur vier, fünf Mannschaften, die den Titel unter sich ausmachen.
Wie haben Sie das Derby beim FC St. Pauli erlebt?
Sportlich haben wir uns die Partie sicher etwas anders vorgestellt, wir haben am Millerntor kein gutes Spiel gezeigt. Von der Stimmung her war es etwas Besonderes. Das hat man schon in den Tagen vorher deutlich gemerkt. Man wurde quasi überall auf dieses Stadtderby angesprochen. Und das wird sicher auch im Vorfeld des Rückspiels bei uns in der Imtech Arena so sein.
Sie sind auch wieder in der niederländischen Nationalmannschaft aktiv. Ist die EM 2012 für Sie ein konkretes Ziel? Was trauen Sie dem Team zu?
Ob es ein konkretes Ziel ist, kann ich Ihnen noch nicht sagen. Bei den letzten beiden Länderspielen bin ich ja kurzfristig ins Team nachgerückt. Für die kommenden beiden Spiele in Moldawien und gegen Schweden hat mich der Nationaltrainer wieder nominiert. Ich persönlich bin recht entspannt und schaue, wie sich die Situation in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt. Grundsätzlich kann ich mir eine EM aber vorstellen. Immer vorausgesetzt, ich bin fit und gesund.