„Wir wollen nicht mehr so zittern“, sagte der damalige FCK-Manager Reinhard Geye zu Trainer Karl-Heinz Feldkamp vor der Saison 1990/91. Feldkamp sollte das Saisonziel übertreffen. Am Ende zitterten die FCK-Fans vor Freude – der FCK war vom Abstiegskandidaten zum Meister mutiert und hatte die Fußballwelt auf den Kopf gestellt.
Wie war das möglich? Hatte doch Fußball-Experte und Bayernmanager Uli Hoeneß im Frühling 1991 „Jeder, der Ahnung hat, weiß, dass Kaiserslautern nicht Meister wird“, gegroßkotzt. Der FCK schickte seine negativen Kritiker in die Fußballschule und machte mit einem 6:2-Sieg am letzten Spieltag beim 1. FC Köln den Meistertitel perfekt. Etwa 40.000 FCK-Fans reisten mit nach Köln und färbten die Stadt rot-weißer als sie es eh schon war. Dann führten Roten Teufel zur Pause 4:1 und die Endorphine einiger FCK-Fans kochten über. 13 Minuten vor dem Ende stand es 5:2 und die zahlreichen Betze-Fans, die kuscheleng am Spielfeldrand lauerten, konnten den Abpfiff kaum noch erwarteten.
Als Markus Schupp in der 90. Minute – praktisch ohne Kölner Gegenwehr – das 6:2 schoss, rannten die jubelnden FCK-Fans auf das Spielfeld. Wie ein Wirbelwind fegten sie über das Feld und plötzlich stand der Kölner Frank Ordenewitz ohne Trikot im Mittelkreis. Der Jubel-Sturm hatte es verschluckt. Doch die Partie lief noch bzw. war unterbrochen. Hatte Schiedsrichter Manfred Harder schon abgepfiffen? War jetzt Schluss? Der eigentliche Schlusspfiff des Unparteiischen war im Jubel untergegangen. Nach dem sich die Gemüter wieder beruhigten und die FCK-Fans wieder hinter der Außenlinie standen, pfiff Harder erneut ab – dieses Mal richtig und es war offiziell: Der 1. FC Kaiserslautern war Deutscher Meister 1991!
25 Jahre ist das schon her. Grund genug für das FCK-Museum sich dieser besonderen Saison und diesem besonderen Spiel ausgiebig zu widmen. Rund um das Jubiläum sind vor dem 15. Juni 2016 und natürlich am eigentlichen Stichtag sehenswerte Aktionen geplant. Soviel sei verraten: Es wird sehr viel mit dem guten alten Betze-Feeling zu tun haben. Schon jetzt zeugen die zahlreichen Exponate des Museums von der wunderbaren FCK-Geschichte mit Happy End. Aber Vorsicht: Beim Anblick der Exponate kann es zu wohligen Schauern kommen. In diesem Sinne kann Zittern auch etwas Schönes sein.