Hallo Willi! Du bist gerade erst wieder von Deiner Länderspielreise mit der DFB-U21 zurückgekehrt. Wie waren die letzten Tage für Dich?
Es war eine schöne Erfahrung. Die Länderspieleinsätze bieten immer eine schöne Abwechslung zum Liga-Alltag. Zudem ist es natürlich für jeden Fußballspieler eine tolle Auszeichnung, sein Land vertreten zu dürfen. Das sehr hohe Niveau im Training und bei den Spielen ist eine Bereicherung zu unserer täglichen Arbeit. Ich habe auch abseits des Platzes viel gelernt, gesehen und erlebt. In Middlesbrough vor rund 30.000 Zuschauern zu spielen, war auch ein sehr schönes Erlebnis. Jetzt gilt es aber, sich wieder voll auf den FCK und unsere Aufgaben in der Zweiten Liga zu konzentrieren, da haben wir noch wichtige Spiele vor der Brust.
Dein Mannschaftskollege Philipp Hofmann hat sich mit den beiden Treffern gegen England an seinem Geburtstag schon Selbstvertrauen für die Liga holen können. War das Geschenk genug oder hat er von Dir und den anderen auch noch eine Kleinigkeit bekommen?
Die besten Geschenke hat er sich selbst gemacht. Vor allem das erste Tor war ein sehr schön erzielter Treffer. Wir haben ihm morgens ein Ständchen gesungen, aber ich glaube – wie schon gesagt – dass die beiden Tore an diesem Tag die größten Geschenke für ihn waren, auch wenn wir am Ende leider nicht gewonnen haben.
Der Liga-Alltag hat Euch nun wieder. Noch acht Spiele stehen Euch bevor. Wie geht Ihr diesen Saisonendspurt an?
Es verändert sich nicht viel, außer dass ein paar mehr Zuschauer ins Stadion kommen. Darauf freue ich mich persönlich sehr. Ansonsten müssen wir schauen, dass wir unser Spiel durchziehen und die Punkte hier behalten am Samstag gegen Heidenheim. Dann müssen wir weiter von Spiel zu Spiel schauen.
In den nächsten Spielen warten auf Euch vor allem noch die direkten Konkurrenten von der Tabellenspitze. Habt Ihr das Im Hinterkopf oder seht ihr dass alles entspannt?
Dafür haben wir aus meiner Sicht noch zu viele Spiele zu absolvieren. In acht Spielen werden noch sehr viele Punkte vergeben und ich glaube nicht, dass eine der Mannschaften, die mit oben drin stehen, plötzlich alles gewinnt. Viele werden noch Punkte liegen lassen und deswegen sollte unser Anspruch sein, so wenige Punkte wie möglich zu verschenken. Daher sind wir gut beraten, weiter so aufzutreten wie bisher und mit dem Willen zu gewinnen in jedes Spiel zu gehen. Wie es dann am 34. Spieltag aussieht, werden wir sehen.
Hättest Du die Tabellensituation an der Tabellenspitze – sowohl von den Mannschaften, die dort stehen, als auch von den knappen Punktabständen – so erwartet?
Grundsätzlich habe ich keine Erwartungen an andere Teams gehabt. Ich wusste, dass wir eine gute Truppe sind und dass wir eine gute Saison spielen können, was wir bisher auch unter Beweis gestellt haben. Aber die Tabelle zeigt natürlich auch, wie eng die Leistungsdichte in der Zweiten Liga ist. Jeder kann gegen jeden gewinnen. Deshalb müssen wir jede Woche das Bestmögliche herausholen, um zu punkten.
Du bist seit diesem Jahr Kapitän der Roten Teufel. Hat sich rückblickend auf die letzten Spiele irgendwas für Dich verändert?
Ich denke, dass ich auf dem Platz jetzt natürlich schon ein Stück weit mehr Verantwortung trage. Ansonsten hat sich nicht viel verändert. Ich versuche einfach meine Leistung zu bringen und der Mannschaft zu helfen.
Der FCK ist bisher die einzige Station in Deiner Karriere. Hattest du als Nachwuchsspieler schon den Traum, mal die Kapitänsbinde zu tragen?
Nein, daran habe ich nie gedacht. Mein Wunsch war es, überhaupt mal mit der Profimannschaft im Fritz-Walter-Stadion auflaufen zu dürfen. Allein das ist ein riesen Traum, der für mich in Erfüllung gegangen ist. Das jetzt als Kapitän tun zu dürfen, ist natürlich umso schöner. Mit 22 Jahren ist das auch keine selbstverständliche Rolle, aber ich mache es gerne, weil ich gerne die Verantwortung übernehme.
Es ist heutzutage auch nicht selbstverständlich und fast schon außergewöhnlich, als Spieler nur einen Verein im „Lebenslauf“ aufzulisten. Wie erklärst Du Deine Verbindung zum FCK?
Es hat hier alles gepasst. Ich habe in der Jugend alle Mannschaften durchlaufen und mich auch dank der Arbeit, die hier geleistet wird, von Jahr zu Jahr positiv entwickelt. Meiner Meinung nach ist das auch der richtige Weg für den FCK: Junge Talente selbst auszubilden und diese im Profibereich zu etablieren.