Auch bei der Mannschaft der Roten Teufel ist die Vorfreude groß. Das Team habe sich diese großartige Kulisse verdient, sagt Cheftrainer Marco Kurz, der die Tabellenkonstellation aber ebenso wie Kapitän Martin Amedick nicht allzu hoch hängen möchte. Die sei schließlich nicht mehr als eine Momentaufnahme, so der Abwehrchef. Und natürlich gibt es auch für einen Sieg am Montag nicht mehr als drei Punkte.
Abgesehen von den Langzeitverletzten stehen Marco Kurz voraussichtlich alle Akteure zur Verfügung. Die intensiv geführte Partie am letzten Montag beim MSV Duisburg hat zwar die üblichen kleineren Blessuren hinterlassen. Dank der Arbeit der medizinischem Abteilung sollten aber bis Montag alle Mann an Bord sein. Hinter Martin Amedick stand wegen Magen-Darm-Problemen noch ein Fragezeichen, im Abschlusstraining war der Kapitän am Sonntag wieder mit dabei, so dass sein Einsatz wahrscheinlich ist. Auch ansonsten ist die Begegnung bei den Zebras aufgearbeitet. Trotz des unglücklichen Remis kann die Mannschaft aus der sehr guten Leistung viel Selbstvertrauen für das anstehende Gipfeltreffen mitnehmen.
Daran sollte es den Betzebuben aber ohnehin nicht mangeln. Trotz leichter Schwierigkeiten zum Rückrundenstart praktiziert die Elf inzwischen wieder den aus der Vorrunde bekannten dominanten Stil, der ihr nicht zuletzt im unter ähnlichen Vorzeichen stattfindenden Hinspiel beim FC St. Pauli drei Punkte bescherte.
Die Gäste aus Hamburg können natürlich ebenfalls mit breiter Brust in die Pfalz reisen. In der Rückrunde sind die Kiezkicker gemeinsam mit dem FC Augsburg die bisher erfolgreichste Mannschaft. Nach vier Siegen zum Auftakt gab es erst beim 0:0 am letzten Spieltag gegen den FSV Frankfurt wieder einen kleinen Dämpfer. Zudem wurde der Kader in der Winterpause durch Bastian Oczipka und Richard Sukuta-Pasu (beide Leihgaben von Bayer Leverkusen) noch weiter verstärkt.
Trotzdem versucht Trainer Holger Stanislawski den Ball betont flachzuhalten, indem er die anstehenden Partien gegen Kaiserslautern und Bielefeld als Bonus-Wochen umschreibt. Die Saison ist alt genug, um diese Einschätzung als bewusstes Understatement zu entlarven. Vor allem im Offensivbereich gehören die Hamburger zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Mit 48 Toren in 22 Spielen hat St. Pauli öfter getroffen, als jedes andere Team der Liga. Vor allem den bereits zwölf Mal erfolgreichen Sturmführer Marius Ebbers muss die FCK-Abwehr ganz genau im Auge behalten.
Doch was bei den Gästen der Angriff, ist bei den Lautrern die Defensive – nämlich die beste der Liga. Nach dem kleinen Durchhänger gegen Augsburg und Fürth stand die Viererkette zuletzt wieder bombensicher. In Ehrfurcht erstarren werden die Roten Teufel und ihre Fans also mit Sicherheit nicht. Ganz im Gegenteil: Der Betze wird beben und die heiße Atmosphäre wird den Lautrern hoffentlich den entscheidenden Vorteil verschaffen.