Die Ausgangslage

Rund 500 Kilometer liegen zwischen Leipzig und Kaiserslautern, und auch der tabellarische Abstand der beiden Mannschaften ist schon relativ groß. Die Kicker aus dem Osten stehen auf dem zweiten Platz, haben 62 Punkte gesammelt und vier Zähler Rückstand auf den Tabellenführer SC Freiburg. Sowas nennt man wohl eine rosige Aussicht auf den Bundesligaaufstieg, denn die Leipziger haben außerdem satte zwölf Punkte Vorsprung auf den vierten Tabellenplatz, wenn auch der 1. FC Nürnberg mit aktuell nur drei Punkten Rückstand auf dem Relegationsrang noch in Lauerstellung ist. Dennoch scheint zumindest der Defensive in den letzten Wochen etwas die Kohlensäure auszugehen – in den vergangenen sieben Spielen kassierte die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick jeweils ein Gegentor. „Wir müssen einen enormen Aufwand betreiben, wenn wir Rückständen hinterherlaufen“, sagt Kapitän Dominik Kaiser. Für den qualitativ hochwertig besetzten Kader ist dieser Aufwand zu verkraften, obwohl es im letzten Spiel gegen den SV Sandhausen eine 0:1-Niederlage setzte

Von Leipzig aus geht es in der Tabelle weiter nach unten zum 1. FC Kaiserslautern. Der hat es sich auf dem elften Platz bequem gemacht und kann seit dem 1:1 des SC Paderborn am 31. Spieltag rechnerisch nicht mehr absteigen. Nach den erfolgreichen letzten Wochen können die Roten Teufel kräftig durchatmen. Zudem haben die Pfälzer den Sachsen etwas voraus und fingen sich in den letzten drei Spielen kein Gegentor. Das darf am Montagabend gerne so bleiben.

Die Stärken des Gegners

Leipzig hat die beste Defensive der Liga. Erst 29 gegnerische Treffer ließen die Mannen um den Ex-Lautrer Willi Orban (23) zu. Orban ist nicht der einzige Verteidiger, der das Niveau der Leipziger in andere Dimensionen hebt. Atinc Nukan (22), Marcel Halstenberg (24), Lukas Klostermann (19) oder Marvin Compper (30) wehren die meisten Angriffe des Gegners ab. Zudem ist der Kader in der Breite gut besetzt. Spieler wie Anthony Jung (24) oder Georg Teigl (25) füllen personelle Lücken immer wieder gut aus – ein Qualitätsverlust ist kaum vorhanden. Und falls mal eine Kugel durchrutscht, steht ein guter Keeper namens Péter Gulácsi (25) im Kasten.

Mindestens genauso stark wie die Abwehr ist das Mittelfeld. Dort feuert Marcel Sabitzer (22) nicht nur am häufigsten auf das gegnerische Tor, sondern treibt mit seinen Kollegen Emil Forsberg (24) oder Kapitän Dominik Kaiser (27) den Ball gefährlich nach vorne. Deswegen waren die Rückstände für die Sachsen bislang kein Problem – das Team ist sich bewusst, dass es stark genug ist, ein Spiel zu drehen.

Außerdem bemerkenswert: Die Mannschaft hat keinen Knipser. Keinen 20-Tore-Mann wie etwa Nils Petersen vom SC Freiburg oder Simon Terodde vom VfL Bochum. Bester Schütze ist Davie Selke (21) mit „nur“ zehn Treffern. Dahinter folgen drei Mittelfeldspieler mit je sieben Toren: Kaiser, Forsberg und Sabitzer. Der SC Freiburg hat satte 20 Tore mehr auf dem Konto und der drittplatzierte 1. FC Nürnberg immerhin 15 mehr als die Leipziger. Diese Statistik werden die Sachsen mit einem Lächeln zur Kenntnis nehmen, denn 50 Saisontreffer haben bisher zu 19 Saisonsiegen gereicht.

Torhüter top, Abwehr top, Mittelfeld top und der Sturm natürlich auch. Leipzig steht kurz vor dem Aufstieg in die erste Liga, kann Ausfälle meistens ohne Qualitätsverlust kompensieren und hat eine homogene Mannschaft. Zudem ist es fast Wurscht, welches System Trainer Rangnick aufstellt, sein Team kann es. Zwei Spitzen, Doppelsechs oder ein bisschen defensiver? Leipzig hat mehrere Varianten drauf. „Wir spielen am Montag gegen eine der besten Zweitligamannschaften der vergangenen Jahre. Leipzig hat individuelle Klasse, ist gut geschult und hat einen tollen Trainer. Nichtsdestotrotz wünschen wir uns ein schönes und attraktives Flutlichtspiel“, sagt FCK-Trainer Konrad Fünfstück.

Das Personal

Beim FCK müssen Lukas Görtler (Gelb-Sperre), Tim Heubach und Chris Löwe (beid verletzt) zuschauen. Leipzig muss eventuell auf Lukas Klostermann (muskuläre Probleme) verzichten. Terrence Boys fehlt nach einer Knieoperation bereits länger.

Die Prognose

Im Hinspiel klang der Vorbericht ähnlich, der Gegner war damals schon übermächtig – zumindest auf den ersten Blick. Denn beim 2:0-Erfolg bewies der FCK, dass er genau weiß, wie man gegen diese starke Truppe aus Leipzig bestehen kann. Daran erinnert sich Leipzigs Trainer Ralf Rangnick: „Wir brauchen ein richtig gutes Spiel, um in Kaiserslautern als Sieger vom Platz zu gehen. Zuletzt sind wir zu oft in Rückstand geraten, das darf uns auf dem Betzenberg nicht passieren. Die Mannschaft muss am Montag von Beginn an hellwach agieren und versuchen, den Gegner in gewohnter Manier vor Probleme zu stellen.“ Für manchen ist es um 20.15 Uhr an einem Montagabend sicherlich nicht ganz einfach, „hellwach“ zu sein, aber FCK-Profi Marcel Gaus hat noch eine andere Idee, wie die Roten Teufel Leipzig schlagen können: „Wir müssen eine gewisse Zweikampfhärte an den Tag legen, aggressiv an das Spiel rangehen und die Spieler mit individueller Klasse doppeln.“ Also jeden Leipziger.

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