Zugegeben, ganz so schlimm, wie in manch anderem Jahr war die Sommerpause diesmal nicht. Schließlich wurde die fußballfreie Zeit in diesem Jahr durch die WM in Brasilien entscheidend verkürzt. Doch schon unmittelbar nachdem Philipp Lahm den WM-Pokal in den Nachthimmel von Rio de Janeiro gestemmt hatte, dürfte es bei so manchem FCK-Fan innerlich schon wieder zu brodeln begonnen haben. Am Montag nun hat das Warten auf den Saisonstart der Roten Teufel ein Ende.
Für die Spieler und Trainer des FCK war die Weltmeisterschaft ohnehin nur eine angenehme Ablenkung während eines arbeitsintensiven Sommers. Gleich zweimal waren die Roten Teufel in diesem Jahr im Trainingslager, erst in Herxheim/Hayna und später in Bad Kreuznach, um sich intensiv auf die neue Saison vorzubereiten. Der Fokus liegt schon seit vielen Wochen einzig und allein dem ersten Heimspiel gegen 1860 München. Und die Vorfreude ist dementsprechend groß.
Auch, weil in der kommenden Spielzeit einiges neu ist beim FCK. Angefangen beim Hauptsponsor paysafecard, über das neue Trikot, bis hin zu Sportdirektor Markus Schupp und den bislang fünf Neuzugängen. Vor allem jedoch, gehen die Roten Teufel in dieser Spielzeit mit einer neuen Philosophie an den Start. Mit vielen jungen und erfolgshungrigen Spielern wollen die Roten Teufel in diesem Jahr die zweite Liga in Angriff nehmen.
Mit einem starken Mannschaftsgeist und viel Vertrauen und Geduld soll sich die junge Mannschaft der Roten Teufel weiterentwickeln. Aus dem eigenen Nachwuchs und der U23-Abteilung drängen zahlreiche Talente nach oben, die wie zuletzt schon Willi Orban, Jean Zimmer oder auch Dominique Heintz sich selbst und die Mannschaft voranbringen wollen. Und auch wenn die Ergebnisse im Fußball nach wie vor die Einheit bleiben, an der Erfolg gemessen wird, steht die Entwicklung des Teams in dieser Spielzeit über der Platzierung.
Das bedeutet allerdings natürlich nicht, dass die Roten Teufel am Montag nicht alles tun werden, um mit drei Punkten in die neue Saison zu starten. Die Ergebnisse während der Vorbereitung waren vielversprechend und bis auf die Neuzugänge Schulze und Heubach, sowie die noch verletzten Zellner und Riedel kann Coach Kosta aller Voraussicht nach auch personell aus dem Vollen schöpfen. „Gegen einen guten Gegner, der sich auch ein wenig neu ausgerichtet hat, wollen wir ein attraktives Spiel zeigen“, sagte der Cheftrainer mit Blick auf die Auftaktpartie.
Tatsächlich ist die Situation beim ambitionierten TSV 1860 München vor allem in einem Punkt durchaus vergleichbar mit den Roten Teufeln. Mit Gerhard Poschner haben die Löwen ebenfalls einen neuen Sportdirektor engagiert. Dieser verpflichtete zunächst mit dem Niederländer Ricardo Moniz einen neuen Trainer. Zudem gibt es nach der mit Platz sieben eher enttäuschenden Vorsaison im Kader einige Umwälzungen. Die Neuzugänge wie Daylon Claasen aus Südafrika, der Brasilianer Leonardo oder Edu Bedia sowie Ilie Sanchez, die aus der Reserve des FC Barcelona nach München wechselten, sind dabei ebenso vielversprechend wie hierzulande unbekannt.
Es darf also mit Spannung erwartet werden wie sich die neuformierten Löwen auf dem Betzenberg präsentieren. Und wie den Roten Teufeln der Start mit der neuen Ausrichtung gelingt.