Vier Spieltage sind es noch bis zum Saisonende und entsprechend wird von Umfeld und Medien schon fleißig gerechnet. Für Cheftrainer Marco Kurz und seine Jungs spielen solche Überlegungen aber keine Rolle. Volle Konzentration auf das nächste Spiel und auf den nächsten Gegner, lautete schon die ganze Saison die erfolgreiche Devise. Und dabei wird es auch am 31. Spieltag bleiben.
Dass es auf der Bielefelder Alm gegen eine spielstarke Mannschaft geht, die vor der Saison zu den ganz heißen Aufstiegskandidaten gezählt wurde, soll dabei kein Nachteil sein. Ganz im Gegenteil: Die Roten Teufel freuen sich auf einen Gegner, der wohl versuchen wird, auch selbst nach vorne zu spielen. Das zähe Ringen mit den mit Mann und Maus verteidigenden Berlinern am letzten Wochenende ist noch zu gut in Erinnerung.
Im Vergleich zur Partie gegen den 1. FC Union hat Marco Kurz auch personell eine Alternative mehr. Georges Mandjeck hat seine Gelbsperre abgesessen und ist am Montag wieder eine Option für die Startelf. Da auch Bastian Schulz am letzten Spieltag ein erfolgreiches und vor allem schmerzfreies Comeback feierte, gestaltet sich die Situation im zentralen Mittelfeld somit wieder komfortabler.
Größere Verletzungssorgen hat auch die Arminia aus Bielefeld nicht. Nach vielen ungünstigen Ergebnissen, Punktabzug und doppeltem Trainerwechsel werden die Schlagzeilen rund um die Alm trotzdem eher von nichtsportlichen Aspekten bestimmt. Aktuell ist Frank Eulberg als Interimstrainer bis zum Saisonschluss für die Mannschaft verantwortlich. Er löste Anfang April den zuvor als Sportchef tätigen Detlev Dammeier ab, der wiederum Mitte März die Nachfolge von Thomas Gerstner angetreten hatte.
Der legte zu Beginn der Saison eine Serie von acht Siegen in Serie hin und reiste im November als Tabellenzweiter zum Hinspiel nach Kaiserslautern. Durch einen sehenswerten Kopfballtreffer von Sidney Sam zogen die Ostwestfalen damals knapp den Kürzeren. Dennoch boten sie eine starke Vorstellung und trugen ihren Teil zu einem echten Spitzenspiel bei. Wieso die Arminia anschließend irgendwie den Faden verlor, ist nur schwer zu erklären. Ihre Bilanz nach dem Gastspiel auf dem Betzenberg ist jedenfalls ziemlich durchwachsen.
Nur sechs Siege konnte das Team seitdem einfahren. Und da dem Club wegen Verstößen gegen die Lizenzordnung am Saisonende auch noch vier Punkte abgezogen werden, ist der Aufstieg eigentlich nicht mehr zu realisieren. Entsprechend hat die Mannschaft am Montag nichts zu verlieren und kann befreit aufspielen.
Keine ungefährliche Situation für die Lautrer, zumal die Gastgeber mit Torwart Dennis Eilhoff, Andre Mijatovic oder Giovanni Federico einige herausragende Zweitliga-Akteure in ihren Reihen haben. Doch gerade in solchen Duellen mit offenem Visier haben die Betzebuben in dieser Saison stets gut ausgesehen. Und nach zwei sieglosen Spielen ist es ohnehin wieder Zeit für einen Dreier.