Gil, Du bist derzeit noch etwas angeschlagen und konntest bisher in den Testspielen noch nicht auflaufen. Wie ist Dein aktueller Gesundheitszustand?
Ich hatte vor zwei Monaten eine Operation an der Leiste. Die war dringend notwendig, ich habe schon die Rückrunde bei Hapoel Tel Aviv nur unter schmerzstillenden Spritzen durchspielen können und habe auf die Zähne gebissen. Jetzt habe ich noch ein wenig mit den Auswirkungen des Eingriffs zu kämpfen. Ich gebe aber alles dafür, möglichst schnell wieder komplett fit zu werden.
Ins Trainingslager kannst Du aber noch nicht mitfahren…
Nein, leider konnte ich in den Testspielen bisher noch nicht spielen und kann auch noch nicht mit der Mannschaft ins Trainingslager fahren. Das ist natürlich schade, aber ich bin täglich hier auf dem Betzenberg und werde bestens betreut. Ich hoffe, dass ich bald wieder vollständig einsatzbereit bin. Und vielleicht kann ich dann ja auch noch ins Trainingslager einsteigen.
Du bist jetzt zwei Wochen hier in Kaiserslautern. Konntest Du Dir schon ein erstes Bild von Deiner neuen Heimat machen?
Ja! Ich bin positiv überrascht. Ich dachte zunächst, die Stadt wäre sehr klein und es wäre wenig los hier, aber es ist eine sehr schöne Stadt. Man hat hier sehr gute Einkaufsmöglichkeiten, eine schöne Innenstadt und auch die Restaurants sind sehr gut. Ich habe auch schon ein schönes Haus gefunden, in das ich mit meiner Freundin einziehen werde.
Lief die Integration innerhalb der Mannschaft ebenso gut?
Ja, das war überhaupt kein Problem. Nicht nur meine Mannschaftskameraden, alle Leute hier beim Verein sind sehr nett zu uns. Mein Vater war auch schon für einige Tage hier, und auch er war sehr begeistert über die überaus nette und zuvorkommende Behandlung. Hier hat man eine sehr professionelle Einstellung zum Fußball, das gefällt mir.
Mit Itay Shechter ist ein Landsmann von Dir ebenfalls in Kaiserslautern, hilft Dir das?
Itay und ich waren nicht nur bei Hapoel Tel Aviv Mannschaftskollegen und spielen zusammen in der Nationalmannschaft, wir sind auch außerhalb des Fußballplatzes die besten Freunde. Das hilft uns schon, dass wir gemeinsam hier sind, alleine schon wegen der Sprache. Jetzt hoffe ich nur, dass die Sache mit Itay bald über die Bühne geht.
Was wusstest Du vor Deinem Wechsel über den FCK?
Nun ja, der deutsche Fußball spielt auch in Israel eine große Rolle und kommt gleich hinter der englischen und spanischen Liga. Freitags kommt immer ein Spiel live im Fernsehen, und auch Samstags werden zwei Bundesligaspiele übertragen. Über Kaiserslautern wusste ich nicht sehr viel, nur dass es ein Verein mit einer großen Tradition ist und es hier die besten Fans geben soll. Ich bin schon sehr gespannt.
Was sind Deine Ziele hier beim 1. FC Kaiserslautern?
Zunächst mal möchte ich natürlich schnellstmöglich wieder fit werden. Dann möchte ich der Mannschaft helfen, eine gute Saison zu spielen und in der ersten Liga zu bleiben. Ich hoffe, mit einigen Vorlagen und Toren meinen Teil dazu beitragen zu können und für das Team wichtig zu werden. Dadurch möchte ich mich natürlich auch weiterhin für die Nationalmannschaft empfehlen.
Du sprichst die Nationalmannschaft an. Du hast bereits 14 Spiele für Dein Land absolviert. Was steht für das israelische Team als nächstes auf dem Programm?
Zunächst haben wir ein Freundschaftsspiel gegen die Elfenbeinküste. Und im September dann ein sehr wichtiges Spiel gegen Griechenland in der EM-Qualifikation. Da möchte ich unbedingt wieder dabei sein, wir wollen auf jeden Fall zur Europameisterschaft fahren. Und in der Bundesliga habe ich die Chance, mich zu präsentieren.
Was sind Deine Stärken auf dem Platz? Welche Position bevorzugst Du?
Ich kann sowohl auf der klassischen 10er-Position als Spielmacher spielen, als auch über die Außenbahnen. Ob links oder rechts ist mir egal, ich spiele da wo der Trainer mich aufstellt. Tore vorbereiten ist meine Spezialität, aber ich konnte auch schon einige Treffer selbst erzielen. Durch meine Einsätze in der Nationalmannschaft oder auch in der Champions-League und im Europapokal habe ich auch schon internationale Erfahrung sammeln können.
