Würde das Bild von David gegen Goliath im DFB-Pokal nicht ohnehin schon ständig bemüht, man würde es für diese Partie wohl einführen. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel in Berlin trifft der alte und neue Deutsche Meister sowie amtierende Champions-League-Sieger aus München auf den Zweitligisten aus Kaiserslautern. Und das auch noch im eigenen Stadion. An der krassen Außenseiterrolle der Roten Teufel hätte aber auch ein Heimspiel oder ein Duell gegen einen der beiden anderen Halbfinalisten Borussia Dortmund oder VfL Wolfsburg wenig geändert. Dass die Lautrer es in diese illustre Runde der letzten Vier geschafft haben, ist an sich schon ein Riesenerfolg.

Gegen “übermächtige” Bayern habe man nur „minimalste Chancen“, sagte Cheftrainer Kosta Runjaic. “Aber wir werden versuchen sie zu nutzen!” Gegen einen Gegner, bei dem vor einem Champions-League-Duell gegen Manchester United von vielen nur über die Höhe des Erfolges gesprochen wird, braucht man als Zweitligist um die Rollenverteilung nicht lange herumreden. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass die Münchner nach dem bereits feststehenden Gewinn der Meisterschaft seit drei Bundesligaspielen ohne Dreier sind. In den letzten beiden Partien ging die Mannschaft von Startrainer Pep Guardiola beim FC Augsburg (0:1) und gegen Borussia Dortmund (0:3) sogar komplett leer aus.

Eine Tendenz, die von den Verantwortlichen an der Säbener Straße genauestens beobachtet wird. Das sei nicht unproblematisch, sagte etwas Sportvorstand Matthias Sammer. Schließlich haben die Bayern in dieser Spielzeit noch Großes vor. Am Mittwoch im Pokal gegen den FCK und ab der folgenden Woche dann in den Halbfinalspielen der Königsklasse gegen Real Madrid. Entsprechend wird Guardiola am Mittwoch wohl seine derzeit stärkste Elf aufbieten. Auch der am Wochenende gegen den BVB verletzt ausgeschiedene Nationaltorwart Manuel Neuer wird aller Voraussicht nach spielen können

Kosta Runajic kündigte derweil die ein oder andere Umstellung im Vergleich zum letzten Ligaspiel beim FC St. Pauli an. Details verriet Coach Kosta aber noch nicht. Bis auf den am Meniskus operierten Marcel Gaus sind voraussichtlich alle Spieler einsatzbereit. Florian Dick hat seine Gelb-Rot-Sperre ohnehin schon beim Spiel in Hamburg abgesessen. Willi Orban und Karim Matmour müssen im nächsten Ligaspiel gegen den FSV Frankfurt zwar gesperrt pausieren, dürften im Pokalwettbewerb aber ebenfalls ran.

Die starke Vorstellung beim FC St. Pauli mit dem spektakulären Siegtreffer in der allerletzten Sekunde der Nachspielzeit sollte den Roten Teufeln auf jeden Fall Mut machen. Zudem können sie sich auf die Unterstützung von mehreren Tausend Lautrer Schlachtenbummlern freuen. Die etwa 6.600 Eintrittskarten des Gästekontingents waren innerhalb weniger Stunden vergriffen. In der Pfalz sind alle heiß auf das große Spiel. “Wir werden fighten, mit allen Mitteln die uns zur Verfügung stehen”, verspricht Kosta Runjaic. Nur zum Trikottausch fahre man nicht nach München. Vielleicht kann das eigentlich Unmögliche ja doch möglich gemacht werden.

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