Der Pokal hat seine eigenen Gesetze und in nur einem Spiel kann der Underdog auch einem noch so übermächtig erscheinenden Gegner immer mal ein Bein stellen. Diese alten Weisheiten werden im Pokalwettbewerb gerne bemüht. Auch die Roten Teufel fahren am Mittwoch sicher nicht nach München, um die Reize der bayerischen Landeshauptstadt zu genießen. Gleichwohl ist klar, dass die Losfee den Lautrern wohl kaum übler hätte mitspielen können.

An der krassen Außenseiterrolle des FCK ändert auch die Tatsache nichts, dass die Bayern beim 1:2 gegen Bayer Leverkusen am Sonntag ihre erste Niederlage in der laufenden Bundesliga-Saison einstecken mussten. Zu dominant war die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes in den ersten acht Saisonspielen aufgetreten, hatte dabei mit acht Siegen nicht nur einen neuen Startrekord aufgestellt, sondern den Gegner auch mit schöner Regelmäßigkeit förmlich abgeschossen.

Mit breiter Brust können aber auch die Roten Teufel die Partie in München angehen. Schließlich ist die Elf vom Betzenberg in dieser Saison noch ohne eine einzige Niederlage und auch das spektakuläre 3:3 am vergangenen Freitag in Köln sollte der Truppe zusätzlichen Auftrieb gegeben haben. Schließlich kam die Mannschaft dank einer überragenden Moral gleich zweimal nach Rückstand zurück und kompensierte zudem eine ganze Reihe prominenter Ausfälle.

Gerade der letzte Punkt unterstreicht, dass der Kader in der Breite stark aufgestellt ist und die Spieler aus der zweiten Reihe ihre Aufgabe trotz mangelnder Erfahrung bislang mit Bravour meistern. Nichtsdestrotz ist der Ausfall einiger Profis schwer zu kompensieren. Neben dem Langzeitverletzten Enis Alushi werden auch Kapitän Albert Bunjaku, Ilian Micanski und Julian Derstroff in München definitiv fehlen. Bei den anderen angeschlagenen Spielern besteht zumindest Hoffnung, dass sie bis Mittwoch wieder zur Verfügung stehen könnten.

Nicht ganz frei von Verletzungssorgen ist auch Franco Fodas Kollege Jupp Heynckes. So wird Franck Ribery gegen den FCK wegen muskulärer Probleme erneut passen müssen. Zudem zog sich Nationalverteidiger Holger Badstuber gegen Leverkusen einen Muskelfaserriss zu und fällt ebenfalls aus. Angesichts des hochkarätig besetzten Kaders der Münchner sind das aber Luxusprobleme, konnte Heynckes gegen die Werkself doch Topstars wie Arjen Robben, Claudio Pizarro und Xherdan Shaqiri von der Bank ins Spiel bringen. Dort saßen zudem noch Hochkaräter wie Rafinha oder der Ukrainer Anatoli Timoschtschuk. Auch der spanische Millionen-Einkauf Javier Martinez ist nach überstandenen Adduktoren-Problemen wieder fit.

Man kann es also drehen und wenden wie man will. Ein Erfolg des FCK in München wäre nichts weniger als eine Sensation. Das ist auch Cheftrainer Franco Foda klar, der aber verspricht, dass die Jungs alles herausholen werden. Zu verlieren haben die Betzebuben ohnehin nichts, und auch die Lautrer Fans glauben an die Mannschaft. Rund 7.000 Schlachtenbummler werden in der Münchner Arena mit dabei sein. Ganz nach dem Motto: Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie. Möglicherweise ist die Geschichte der verrückten Pokalspiele am Mittwochabend ja um eine Episode reicher.

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