Jérôme Boateng, einer Heimniederlage gegen Mönchengladbach zum Auftakt folgte ein Last-Minute-Sieg in Wolfsburg und ein deutliches 5:0 gegen den HSV. Wie beurteilen Sie den Saisonauftakt des FC Bayern?
Ich denke, dass wir gegen Gladbach sehr unglücklich durch ein blödes Gegentor verloren haben, denn wir waren die klar bessere Mannschaft. Gegen Wolfsburg hatten wir am Ende Glück. Wir sind noch dabei uns zu finden, haben aber schon Fortschritte gemacht. Ich glaube, dass uns die letzten Siege aber den nötigen Auftrieb gegeben haben und wir mit genügend Selbstvertrauen ins nächste
Spiel gehen.
Gerade in der Defensive gab es im Vergleich zur Vorsaison einige Änderungen. Ist man schon zu einem Team zusammengewachsen?
Ich finde, dass wir uns von Spiel zu Spiel besser abstimmen. Dass es noch nicht perfekt ist, ist klar, aber das kommt mit der Zeit. Wir arbeiten daran, unser Zusammenspiel zu perfektionieren.
Was ist diese Saison drin für den FC Bayern?
Es ist sehr wichtig, dass wir als Mannschaft auftreten, als Einheit. Wenn wir das tun, dann sind wir sehr stark und brauchen uns vor niemandem zu verstecken. Unser Ziel ist ohne Zweifel die Meisterschaft. Aber natürlich auch im Pokal und in der Champions League so weit wie möglich zu kommen.
Stehen Sie beim FC Bayern unter einem höheren Druck als in Berlin, Hamburg oder Manchester?
Höherer Druck als in Hamburg und Berlin auf jeden Fall. In Manchester aber war auch Druck da, obwohl man den als Spieler vielleicht nicht so wahrgenommen hat, das war für den Trainer schon härter. Bei City ging es zwar ziemlich locker zu, aber am Ende mussten auch Erfolge her, um die großen Investitionen zu rechtfertigen.
Sie haben zuletzt in England bei Manchester City gespielt. Was sind die größten Unterschiede zwischen der Premiere League und der Bundesliga?
Die Bundesliga hat nicht mehr viel Abstand zur Premier League. Aber wenn in England die besten fünf, sechs Mannschaften gegeneinander spielen, dann ist das Tempo schon unglaublich hoch. Aber das liegt größtenteils auch daran, dass die Schiedsrichter nicht alles abpfeifen, sondern oft weiterlaufen lassen.
Mit dem FC Bayern sind sie in drei Wettbewerben aktiv, dazu noch die Nationalmannschaft? Haben Sie die Befürchtung, dass die Belastung irgendwann zu groß wird?
Das hoffe ich nicht. Das letzte Jahr war nicht allzu schön für mich, weil ich durch Verletzungen zweimal acht Wochen ausgefallen bin. So etwas will natürlich kein Fußballer. Ich hoffe, dass ich die Belastung gut wegstecke und denke, dass wir in München dafür auch perfekte Bedingungen haben.
Im letzten Jahr hat der FC Bayern eine 0:2-Niederlage auf dem Betzenberg einstecken müssen. Was erwarten Sie vom Spiel gegen den FCK und von ihrem ersten Bundesliga-Auftritt imFritz-Walter-Stadion?
Ich habe schon von einigen Kollegen gehört, dass die Atmosphäre in Kaiserslautern grandios sein soll und die Fans ihre Mannschaft 90 Minuten lang unterstützen. Es wird für uns mit Sicherheit ein schwieriges Spiel, aber wenn wir von Anfang an konzentriert sind und unsere Qualitäten ins Spiel bringen, dann haben wir auch auf dem Betzenberg gute Chancen