Der 6. Spieltag der Saison 2013/14 stand auf dem Programm und es war keine Partie wie jede andere. Das stand bereits vor dem Anpfiff zum Duell gegen den FC Energie Cottbus fest. Nach der 0:4-Niederlage am vergangenen Wochenende wurde Trainer Franco Foda von seinen Aufgaben entbunden, gegen die Lausitzer saß nun erstmals der bisherige Fitnesscoach Oliver Schäfer als Verantwortlicher auf der Lautrer Bank. In der Pflicht stand allerdings in erster Linie die Mannschaft, die in Aalen fast alles vermissen ließ und entsprechend um Wiedergutmachung bemüht war. Nicht dabei mithelfen konnte Torjäger Mo Idrissou, der nach seiner Roten Karte für drei Begegnungen gesperrt wurde. Für ihn stürmte  Olivier Occean von Beginn an. Zudem rückte Simon Zoller zurück  in die Startformation. Kostas Fortounis musste weichen.

Der Betze sollte beben, hatte Oliver Schäfer vor dem Spiel gehofft. Und er bebte tatsächlich von Beginn an, wenn auch zunächst nicht so, wie sich die Roten Teufel das vorgestellt hatten. In der 7. Minute war Andre Fomitschow nach einem Pass in die Schnittstelle der FCK-Abwehr frei durch. Florian Dick versuchte zu retten, es gab einen Körperkontakt und Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied auf Elfmeter sowie Notbremse. Der rechte Verteidiger der Lautrer musste mit Rot runter, Ivica Banovic verwandelte den Strafstoß zum 0:1 mit etwas Glück gegen Tobias Sippel (8.). Schlechter hätte die Partie wohl kaum beginnen können.

Womöglich hatte diese Szene aber auch etwas Gutes. Zum einen war das Publikum direkt auf gewohnter Betze-Temperatur, zum anderen merkte man auch den Spielern an, dass sie sich hier nicht so einfach die Butter vom Brot nehmen lassen wollten – auch nicht in Unterzahl bei noch über 80 Minuten Spielzeit. Noch einen Tick mehr angeheizt wurde die Atmosphäre schließlich, als Marcel Gaus bei einem Zweikampf im Cottbuser Strafraum ebenfalls zu Fall kam, Schiedsrichter Stegemann hier aber weiterlaufen ließ (10.).  Zehn Minuten später gab es hinten noch eine Schrecksekunde. Marc Andre Kruska zog aus 25 Metern satt ab, die Kugel klatschte an die Querlatte (20.).

Insgesamt kam der FCK aber besser in die Begegnung – und er wurde schnell belohnt.  In der 23. Minute brachte Chris Löwe einen Freistoß scharf vor das Cottbuser Tor, Markus Karl köpfte und setzte den Ball zum 1:1 ins Netz. Jetzt war endgültig richtig Feuer drin. Und die Roten Teufel blieben am Drücker. Nach Vorarbeit von Occean war Marcel Gaus in der 36. Minute frei durch, aus spitzem Winkel konnte der Linksfuß seinen Schuss aber nicht richtig platzieren. Eine vergleichbare Situation gab es dann auch noch in der 39. Minute. Dieses Mal spielte Gaus Doppelpass mit Alexander Ring, seine Hereingabe war aber zu scharf für den in der Mitte lauernden Occean. Das sah jetzt trotz Unterzahl gut aus, doch kurz vor der Halbzeit kam die kalte Dusche. Marco Stiepermann hatte Platz im Strafraum, zog mit links einfach mal ab und überwand Sippel mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck. Halbzeit war aber noch nicht, und in der allerletzten Szene des ersten Durchgangs stand noch einmal Schiedsrichter Stegemann im Blickpunkt. Zoller ging über links in den Strafraum, kam zu Fall, doch der Referee ließ wieder weiterspielen.

Die ersten Situationen des zweiten Durchgangs zeigten aber direkt, dass sich die Roten Teufel keineswegs geschlagen geben wollten. Und wieder war Gaus der Hauptdarsteller. In der 47. Minute hätte er es aus spitzem Winkel womöglich besser selbst mit einem Abschluss versucht, seine Flanke fand in der Mitte keinen Abnehmer. Eine Minute später klärte ein Cottbuser nach Gaus-Hereingabe mit der Fußspitze vor Occean. Das ließ sich also wieder gut an. Als die Gäste in der 57. Minute dann den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekamen, bediente Ring mit feinem Pass den freistehenden Zoller, der sich diese Chance abgeklärt nicht entgehen ließ. 2:2! Der erneute Ausgleich und der Betze stand endgültig Kopf.

Das Spiel war wieder völlig offen. Zwar blieben die Gäste in Überzahl immer gefährlich, aber auch die Roten Teufel wollten mehr. Das war in jedem Zweikampf der nun verbissen umkämpften Partie zu spüren. Gleichzeitig ließen natürlich auch etwas die Kräfte nach, so dass die ganz klaren Chancen zunächst nicht mehr zustande kamen. Einen hatten die Roten Teufel aber noch zu bieten. In der 88. Minute zog wieder einmal Gaus trocken ab, Zentimeter fehlten zum Glück. Aber auch so hielt die FCK-Fans in den letzten Sekunden der Begegnung nichts mehr auf den Sitzen. So spielt man Fußball auf dem Betzenberg – auch wenn es am Ende nicht ganz zur Wende gereicht hat.

Ähnliche Meldungen

  • Castore
  • BFD Buchholz
  • Lacalut Dr. Theiss Naturwaren GmbH
  • G&G Preißer Verpackungen GmbH
  • Karlsberg
  • RPR1.
  • WASGAU
  • Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V.